Partei verlässt Regierung, Sportminister verlässt Partei: Mit diesem simplen Schachzug hat George Hilton vorläufig sein Amt und damit eine Sonderstellung bei den Olympischen Sommerspielen (5. bis 21. August) in Rio de Janeiro gesichert. Inmitten der politischen Krise, die Brasilien derzeit durchlebt, pfeift der Theologe, Anhänger der freikirchlichen Pfingstbewegung, auf Parteitreue.
Am Mittwoch hatte die Brasilianische Republikaner-Partei (PRB) mit ihren 21 Vertretern in der Abgeordnetenkammer und Hilton als einzigem Minister im Regierungskabinett Staatspräsidentin Dilma Rousseff den Rücken gekehrt. Der 44-Jährige erklärte am Freitag, sich der erst 2010 gegründeten Partei PROS anzuschließen, und garantiert damit sein Ministeramt.
Als Sportminister ist Hilton vor allem verantwortlich für Geldmittel im Sportler-Förderprogramm "Bolsa Atleta" sowie "Bolsa Pódio", dass den aussichtsreichsten Medaillenkandidaten für Rio 2016 einen Bonus sichert. Für die Ausrichtung der Spiele ist seine Rolle jedoch eher repräsentativ.