Für Ex-Bundestrainer Berti Vogts ist der viermalige WM-Champion Italien längst kein Angstgegner für die deutsche Nationalmannschaft mehr. "Italien ist unser Angstgegner? Da klingeln mir die Ohren! NEIN! Das war vielleicht so vor fünf, zehn oder 20 Jahren. Es ist natürlich so, dass wir bei einem großen Turnier immer gegen die Azzurri den Kürzeren gezogen haben, angefangen mit dem Jahrhundertspiel von 1970, dann 1982, 2006 und 2012. Aber die Zeiten sind vorbei", schrieb der 69-Jährige in einer Kolumne für die Rheinische Post.
Am Samstag (21 Uhr) trifft WM-Titelträger Deutschland in Bordeaux im EM-Viertelfinale auf die Azzurri. Früher sei die Serie A das Nonplusultra unter Europas Ligen gewesen. Diese Zeiten seien aber längst vorbei. Die englische Premier League, die Bundesliga und die Primera Division aus Spanien seien die dominierenden Ligen, so der Weltmeister von 1974.
Vogts: "Unsere Spieler interessiert nicht, was früher war. Sie sind im Hier und Jetzt, und da ticken die Uhren anders. Darum ist das deutsche Team für mich auch der alleinige Favorit heute, auch wenn es in Spielen wie diesem, die auf höchstem europäischen Niveau stattfinden, immer um Nuancen geht."