Olympia ist mehr als nur der Wettbewerb. Wie bereiten sich zum Beispiel die Sportler auf das Großevent vor? Wie kann man sich das Olympische Dorf vorstellen? Geht es wirklich so versaut zu, wie berichtet wird? sportal.de fragte bei Tischtennis-Ass Bastian Steger nach.
392 Sportler in 23 Sportarten schickt Deutschland nach London zur Medaillenjagd. Eine der großen Medaillenhoffnungen ist dabei die Tischtennis-Mannschaft, die vor wenigen Monaten Vize-Weltmeister wurde und in Europa schon seit Jahren die Nummer eins ist. Mit dabei ist auch der 31-jährige Bastian Steger, der zurzeit beim Bundesligisten 1. FC Saarbrücken-Tischtennis spielt. Durch seinen Turniersieg beim Qualifikationsturnier in Luxemburg sicherte er nicht nur sich, sondern auch der deutschen Mannschaft die Teilnahme in London.
Für Bastian Steger sind es nicht die ersten Olympischen Spiele. Bereits vor vier Jahren in Peking war der amtierende Deutsche Meister mit Timo Boll und Co. mitgereist, kam allerdings nicht zum Einsatz. In London wird es anders sein. Als Nummer drei Deutschlands und Nummer 24 der Welt ist der sympathische Bayer im Team-Wettbewerb neben Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov gesetzt. Exklusiv für sportal.de spricht Bastian Steger über die Vorbereitung der Sportler, das Olympische Dorf und über die Medaillenchance seiner Mannschaft.
Bastian, als du die Olympia-Qualifikation in Luxemburg geschafft hast, woran hattest du als erstes gedacht?
Olympia ist der Traum eines jeden Sportlers und der ist für mich in Erfüllung gegangen. Als ich in Luxemburg gewonnen habe, ist mir ein Stein vom Herzen gefallen. Der Druck war groß, weil ich ja nicht nur meine, sondern auch die Teilnahme der deutschen Mannschaft gesichert habe. Da war die Erleichterung schon riesig.
Worauf freust du dich besonders in London?
Auf die Atmosphäre im Dorf und die Begeisterung bei den Sportlern und den Zuschauern. Wenn ich daran denke, ist die Vorfreude schon groß. Das ist ein einmaliges Erlebnis.
Du bist zurzeit ja richtig gut drauf. Welche Chancen rechnest du dir und dem Team aus?
Als WM-Zweiter möchten wir natürlich auch bei Olympia eine Medaille gewinnen, aber zunächst ist das Ziel, gut zu spielen, dann ist prinzipiell alles möglich. Vorerst ist es auch nicht wichtig, welche Medaille wir gewinnen, solange wir auf das Podest kommen, ist es ein großer Erfolg. Wenn wir im Halbfinale stehen und eine Medaille sicher haben, dann stecken wir die Ziele eine Stufe höher und wollen natürlich auch den Titel. Aber soweit müssen wir erst einmal kommen.
Es droht ein Halbfinale gegen China, die euch im WM-Finale besiegt haben. Warum könnt ihr dieses Mal gegen China gewinnen?
China ist natürlich - wie immer - Favorit. Sie spielen mit der Nummer eins bis drei der Welt und sind deshalb sehr, sehr schwer zu schlagen. Es muss einiges zusammenkommen, aber es ist nicht unmöglich. Wenn wir sie von Anfang an unter Druck setzen können und China in Rückstand gerät, so dass sie merken, es kann eng werden, dann haben wir eine Chance. Wenn China führt, dann gewinnen sie normal auch.