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Von: Tobias Becker
Datum: 24. Juli 2012, 10:12 Uhr
Format: Artikel
Diskussion:
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Bastian Steger im sportal.de-Interview

Bastian Steger hat den Ball fest im Blick
Bastian Steger hat den Ball fest im Blick

Olympia ist mehr als nur der Wettbewerb. Wie bereiten sich zum Beispiel die Sportler auf das Großevent vor? Wie kann man sich das Olympische Dorf vorstellen? Geht es wirklich so versaut zu, wie berichtet wird? sportal.de fragte bei Tischtennis-Ass Bastian Steger nach.

392 Sportler in 23 Sportarten schickt Deutschland nach London zur Medaillenjagd. Eine der großen Medaillenhoffnungen ist dabei die Tischtennis-Mannschaft, die vor wenigen Monaten Vize-Weltmeister wurde und in Europa schon seit Jahren die Nummer eins ist. Mit dabei ist auch der 31-jährige Bastian Steger, der zurzeit beim Bundesligisten 1. FC Saarbrücken-Tischtennis spielt. Durch seinen Turniersieg beim Qualifikationsturnier in Luxemburg sicherte er nicht nur sich, sondern auch der deutschen Mannschaft die Teilnahme in London.

Für Bastian Steger sind es nicht die ersten Olympischen Spiele. Bereits vor vier Jahren in Peking war der amtierende Deutsche Meister mit Timo Boll und Co. mitgereist, kam allerdings nicht zum Einsatz. In London wird es anders sein. Als Nummer drei Deutschlands und Nummer 24 der Welt ist der sympathische Bayer im Team-Wettbewerb neben Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov gesetzt. Exklusiv für sportal.de spricht Bastian Steger über die Vorbereitung der Sportler, das Olympische Dorf und über die Medaillenchance seiner Mannschaft.

Bastian, als du die Olympia-Qualifikation in Luxemburg geschafft hast, woran hattest du als erstes gedacht?

Olympia ist der Traum eines jeden Sportlers und der ist für mich in Erfüllung gegangen. Als ich in Luxemburg gewonnen habe, ist mir ein Stein vom Herzen gefallen. Der Druck war groß, weil ich ja nicht nur meine, sondern auch die Teilnahme der deutschen Mannschaft gesichert habe. Da war die Erleichterung schon riesig.

Worauf freust du dich besonders in London?

Auf die Atmosphäre im Dorf und die Begeisterung bei den Sportlern und den Zuschauern. Wenn ich daran denke, ist die Vorfreude schon groß. Das ist ein einmaliges Erlebnis.

Du bist zurzeit ja richtig gut drauf. Welche Chancen rechnest du dir und dem Team aus?

Als WM-Zweiter möchten wir natürlich auch bei Olympia eine Medaille gewinnen, aber zunächst ist das Ziel, gut zu spielen, dann ist prinzipiell alles möglich. Vorerst ist es auch nicht wichtig, welche Medaille wir gewinnen, solange wir auf das Podest kommen, ist es ein großer Erfolg. Wenn wir im Halbfinale stehen und eine Medaille sicher haben, dann stecken wir die Ziele eine Stufe höher und wollen natürlich auch den Titel. Aber soweit müssen wir erst einmal kommen.

Es droht ein Halbfinale gegen China, die euch im WM-Finale besiegt haben. Warum könnt ihr dieses Mal gegen China gewinnen?

China ist natürlich - wie immer - Favorit. Sie spielen mit der Nummer eins bis drei der Welt und sind deshalb sehr, sehr schwer zu schlagen. Es muss einiges zusammenkommen, aber es ist nicht unmöglich. Wenn wir sie von Anfang an unter Druck setzen können und China in Rückstand gerät, so dass sie merken, es kann eng werden, dann haben wir eine Chance. Wenn China führt, dann gewinnen sie normal auch.

Die Weltmeisterschaft und die Europameisterschaft sind große Turniere, aber Olympia ist ein noch größeres Event. Wo liegt der Unterschied in der Vorbereitung?

Naja, die EM und die WM finden normalerweise mitten in der Saison statt. Olympia ist genau in der Sommerpause, wodurch wir mehr Zeit haben, uns darauf vorzubereiten. Wir trainieren gezielter und konzentrierter und schauen, dass wir unsere Stärken zu 100% abrufen können.

Und wie sieht die Vorbereitung bei euch aus?

Wir trainieren zwei bis drei Mal am Tag. Am Anfang haben wir mehr Wert auf unsere körperliche Fitness gelegt und anschließend den Tischtennis-Anteil immer mehr gesteigert. Und natürlich achtet man für sich persönlich auch darauf, dass man sich gesünder ernährt. Ich verzichte zum Beispiel auf Chips und ähnliches, da reißt man sich dann schon zusammen (lacht).

Wie sieht dein Tag in der Vorbereitungszeit denn aus?

Ich trainiere von 9.30 Uhr bis 12 Uhr manchmal auch ein wenig länger. Anschließend ist Mittagspause angesagt. Es kommt vor, dass man da sogar ein Mittagsschläfchen hält. (lacht) Um 16 Uhr geht es dann wieder zum Training bis circa halb sieben. Und nach dem Essen machen wir regelmäßig noch eine Stunde Krafttraining oder Aufschlagtraining.

Timo Boll ist nicht nur laut Rangliste die Nummer eins, sondern auch in der Wahrnehmung der Zuschauer. Nimmt das den Druck vom Rest der Mannschaft?

Klar, Timo ist der breiten Masse natürlich am Bekanntesten. Das nimmt aber nicht den Druck von uns, denn wir wollen schließlich alle gewinnen. Ich denke, den größten Druck macht man sich deshalb selbst und wir sind routiniert genug, um damit umzugehen.

Kommen wir zu Olympia. Man hört ja immer vom Olympischen Dorf, das so gut abgeschirmt ist, dass man als Nicht-Sportler keinen Einblick bekommt. Kannst du uns kurz erklären, wie man sich das Olympische Dorf vorstellen kann?

Das Olympische Dorf kann man sich recht einfach und spartanisch vorstellen. Es ist also auf keinen Fall mit super Hotels vergleichbar, aber es ist vollkommen ok. Die Mensa ist riesig. Was auch nicht verwunderlich ist, schließlich müssen dort alle Sportler Platz finden. Wie viele sind das noch gleich? Um die 10.000? In der Mensa treffen alle aufeinander. Meistens hält man sich auch dort auf, wo die anderen deutschen Athleten sind. Man kommt halt zusammen. Im Großen und Ganzen herrscht dort immer eine tolle Atmosphäre und lockere Atmosphäre.

Hat man viel Kontakt zu den anderen deutschen Olympioniken?

Naja, also außer in der Mensa, teilt man sich auch die Unterkünfte mit anderen Sportlern. 2008 in Peking waren wir zusammen mit den deutschen Basketballern und Handballern in der Unterkunft. Da begegnet man sich dann immer wieder auf dem Flur. Den Rest sieht man dann beim Essen.

Auf welche Sportler bist du denn 2008 getroffen, die dir besonders in Erinnerung geblieben sind?

(lacht) Ich gebe zu, dass ich meinen Fotoapparat dabei hatte und einige Bilder gemacht habe. Ich habe zum Beispiel Roger Federer gesehen, als wir ins Stadion eingelaufen sind. Das war ein toller Moment. Auch Rafael Nadal und Novak Djokovic habe ich dort getroffen. Und natürlich im Flur von der Unterkunft Dirk Nowitzki.

Warum ist Olympia für Sportler so besonders?

Der Reiz ist sicherlich, dass es das größte Turnier ist. Im Gegensatz zu der EM und WM, beziehungsweise den ProTour-Turnieren, findet Olympia nicht jedes Jahr statt, sondern nur alle vier Jahre. Man hat also nicht so oft die Chance, dieses Event zu gewinnen. Außerdem blickt die ganze Welt auf die Spiele, was es noch reizvoller macht.

Wenn du an Olympia was ändern könntest, was wäre das?

Oh, das ist eine gute Frage. Darüber müssen wir nochmal sprechen, wenn die Spiele vorbei sind. Aber ich denke, soviel muss nicht geändert werden. Es ist ein Mega-Ereignis und einfach eine coole Veranstaltung.

Bekommst du auch von den anderen Sportarten etwas mit?

Direkt vor dem eigenen Wettbewerb ist es schwierig sich auch andere Sportarten anzuschauen. Da ist man zu sehr auf den Eigenen fokussiert. Aber nach dem Wettbewerb habe ich schon geplant, mir die eine oder andere Sportart anzuschauen. In Peking habe ich zum Beispiel Tennis und Badminton verfolgt. Das war sehr interessant.

Bekommt ihr die Unterstützung der Fans überhaupt mit, da ihr ja doch sehr abgeschirmt seid?

Ja, man bekommt es schon mit. Vor allem wenn eine kleine Euphorie herrscht und die Medien darüber berichten. Außerdem kommen auch viele nach London, um dich zu unterstützen, das geht nicht an den Sportlern vorbei und man freut sich natürlich sehr darüber.

Nach den Spielen beginnt wieder der Bundesliga-Alltag. Wie schaffst du die Umstellung?

Oh ja, das wird nicht ganz einfach. Vor allem weil wir vor Olympia eine lange Vorbereitung hatten, direkt nach einer langen Saison. Da kann es schon passieren, dass man in ein kleines Loch fällt. Die Phase ist sicherlich nicht einfach. Aber ich werde mir da was einfallen lassen.

Die Bild berichtete in letzter Zeit ja immer wieder über Sportler, die behaupten, dass es bei Olympia nicht nur im Sport rund geht, sondern auch sexuell. Kannst du das von Peking bestätigen?

(lacht) Also davon habe ich bisher auch nur gehört. Ich kann es aber nicht bestätigen. 2008 bin ich dann doch etwas früher abgereist. Ich kann es mir aber durchaus vorstellen, schließlich gibt es nach den Wettbewerben auch die eine oder andere Party, bei der auch was getrunken wird.

Danke, Bastian. Wir wünschen dir viel Erfolg in London!

Das Interview führte Tobi Becker