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4. (1) Petr Cech (Tschechische Republik/Chelsea)
Den überragenden Eindruck der Saisonendphase in der Champions League konnte Cech nicht bestätigen. Dass seine Tschechen das Viertelfinale erreichten, war aller Ehren wert, mehr konnte man von diesem Kader nicht erwarten. Aber Cech sah gleich in zwei Szenen schlecht aus in der Vorrunde.
Gegen Russland kam er vor dem 0:2 nicht dem Ball entgegen, sondern bewegte sich parallel zur Torlinie und konnte so Roman Shirokovs Abschluss nicht verhindern. Gegen Griechenland schreckte er davor zurück, vor Fanis Gekas an den Ball zu kommen, aus Angst vielleicht, mit Tomas Sivok zusammen zu stoßen. Beide Szenen kosteten nicht direkt Punkte.
Beide sind aber auch mit Cechs Vorgeschichte zu erklären. Speziell die Konstellation mit Shirokov erinnerte wohl zu sehr an Cechs Kollision mit Readings Stephen Hunt, bei der er sich 2006 einen Schädelbruch zugezogen hatte. Menschlich also völlig verständlich, sportlich eine Schwächung seiner Mannschaft. Alles in allem war Cech in den entscheidenden Szenen aber da und erwies sich im Viertelfinale gegen Portugal wieder als großer Rückhalt seines Teams.
3. (4) Manuel Neuer (Deutschland/Bayern München)
An Neuers Turnierleistung gab es nichts Wesentliches auszusetzen, im Gegensatz zu manchen seiner Leistungen bei den Bayern. Extrem stark und zwei Punkte wert war seine Parade gegen Silvestre Varela aus kurzer Distanz in den Schlussminuten des Auftaktspiels gegen Portugal. Auch gegen Robin van Persie einmal stark, ansonsten gewohnt mutig, aber selten zu riskant in seinem Spiel.
Seinen Status als Weltklassetorhüter konnte Neuer also bestätigen, die in Deutschland nicht auszurottenden Behauptungen, er sei "der beste Keeper der Welt" verstimmen nicht deshalb, weil sie völlig absurd wären, sondern weil kaum jemand, der sie äußert (wie zuletzt Mehmet Scholl nach dem Portugal-Spiel), sich die Mühe macht, zu begründen, warum etwa Iker Casillas denn schlechter sein sollte.