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Wir glauben nicht, dass die Bayern nur mit millionenschweren Neuzugängen den Angriff der Dortmunder erwehren können. Auch mit dem Wissen, wie diffizil das Umfeld in München ist, wie wenig Geduld sowohl die Verantwortlichen als auch die Medien haben, fordern wir Geduld. Geduld, die sich der BVB, wenn auch gezwungenermaßen, auch gegönnt hat. Das alles gipfelt in drei provokanten Thesen:
1) Jupp Heynckes muss gehen, Kontinuität muss kommen
Wir stellen gleich zu Beginn mal fest: Hier geht es nicht um die Person Jupp Heynckes, wir halten den 67-Jährigen für einen guten Trainer. Auch sind wir keine Freunde von übereilten Trainerentlassungen aber wollen die Bayern den Rückstand auf Borussia Dortmund wettmachen, ist Heynckes nicht der richtige Mann.
Die Bayern brauchen einen Plan, einen taktischen Plan, oder besser: zwei oder drei taktische Pläne. Das System der Münchner hat sich auch nach der Zeit von Louis van Gaal nicht entscheidend geändert. Dominanz und Ballbesitz sind wichtige Elemente, die individuelle Klasse von zwei oder drei Spielen der zweite große Trumpf. Aber wenn es gegen Teams wie den BVB oder auch Borussia Mönchengladbach geht, die nicht nur tief stehen, sondern auch taktisch hervorragend verteidigen, gut verschieben, ständig hinter dem Ball sind und das schnelle Umschaltspiel beherrschen, stoßen die Bayern immer wieder an ihre Grenzen.
Bisher reichte das trotzdem häufig für einen oder zwei Titel im Jahr, national konnte kein Club auf Dauer mit den finanziell über Jahrzehnte gewachsenen Bayern mithalten. Das scheint sich nun zu ändern und das Spielsystem bekommt eine ganz neue Bedeutung. Den richtigen Ersatz für Heynckes zu finden, wird sicher nicht leicht. Aber Lucien Favre ist der taktisch vielleicht beste Trainer der Bundesliga, Thomas Tuchel oder Ralf Rangnick sind taktisch ebenfalls bestens geschult.