
Vor zehn Jahren hatte Brian Banks Leben eigentlich aufgehört: Der damals erfolgreiche High School-Footballer wurde wegen Vergewaltigung ins Gefängnis gesteckt. Mit 26 ist er nun von den Vorwürfen freigesprochen worden und versucht, das verlorene Leben wiederzugewinnen. Er spielt derzeit bei einigen NFL-Teams vor, die den Linebacker verpflichten möchten.
Mit 16 Jahren lebte Brian Banks das Leben, das viele US-Kids sich erträumen: Er war gefeierter Football-Star an der Long Beach Poly High School und hatte eine College-Karriere an der University of Southern California vor Augen, die eventuell in der NFL münden könnte. Doch dann beschuldigte ihn die ein Jahr jüngere Wanetta Gibson der Entführung und Vergewaltigung.
Banks Karriere und sein Leben waren abrupt zu Ende, fünf Jahre ging er ins Gefängnis, weitere fünf verbrachte er mit einer elektronischen Fußfessel. Er verdingte sich mit Hilfsarbeiterjobs und musste sich als verurteilter Sexual-Straftäter - von Schulen fernhalten, ehe sich im letzten Jahr sein vermeintliches Opfer bei ihm per Facebook meldete.
Sie erklärte sich zu einem Treffen mit Banks und einem Privatdetektiv bereit. Der fragte sie ob Banks sie wirklich vergewaltigt hatte und sie antwortete laut latimes.com: "Nein, nein das hat er nicht gemacht." Mit Hilfe dieser heimlich gefilmten Aussage schaffte es Banks vor anderthalb Wochen freigesprochen zu werden.
Gibsons Aussage hatte sich bereits über die Jahre immer wieder verändert, doch es war Banks damaliger Anwalt, der letztlich seinen Klienten dazu bewog, die Vergewaltigung zuzugeben. Denn eine langwierige Gerichtsverhandlung vor Geschworenen hätten eine Gefängnisstrafe von bis zu 41 Jahren bedeuten können. So kostete Banks Gibsons Falschaussage "nur" zehn Jahre.
Alles auf Anfang
Die Rücknahme ihrer Vergewaltigungs-Aussage möchte Gibson nach einem Bericht der Los Angeles Times übrigens nicht vor einem ordentlichen Gericht wiederholen müsste sie doch unter anderem die als Entschädigung vom Schulbezirk gezahlten 750.000 US Dollar zurückgeben. Zudem könnte der Staat sie weiter zur Kasse bitten, wenn Banks mit seiner Klage auf Haftentschädigung durchkommt.
Laut latimes.com hat er nach dem Gesetz des Staates Kalifornien Anrecht auf 100 US Dollar pro Gefängnistag da dürfte eine stattliche Summe auf den ohnehin nicht auf Rosen gebetteten Bundesstaat zukommen.Doch die Haftentschädigung könnte nicht der letzte Geldsegen im Hause Banks sein. Tatsächlich spielt der Linebacker bei vier NFL-Teams vor.