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Da waren nur noch wenige Minuten zu spielen, so richtig entscheidend war die Szene also nicht für den Spielausgang. Aber einen leichten Abzug gibt die verdiente Ampelkarte dann eben doch.
Lukas Schmitz (Werder Bremen): 4,5
Anders als die Gelb-Rote Karte gegen Matmour war die gegen Lukas Schmitz keineswegs zwingend. Denn der Bremer Linksverteidiger spielte bei seinem Tackling gegen Vieirinha zuerst den Ball, den er wegspitzelte, bevor er dann mit dem Wolfsburger kollidierte. Tendenz eigentlich nicht Gelb, vor allem nicht, wenn es die Ampelkarte zur Folge hat. Allerdings kam Schmitz überhaupt nur in die Situation, weil er vorher einen bösen Fehlpass in die Beine Vieirinhas gespielt hatte und dann mit hohem Risiko nachsetzen musste.
Dennoch, wie gesagt: Kein brutales Foul, keine unglaubliche Dummheit - aber eine Szene, die Schmitz nicht ideal löste - und die Karte hatte Folgen: Zwei Minuten nach seiner Herausstellung bereitete Diego über diese Seite den Ausgleich vor. Angesichts der umstrittenen Karte machen wir Schmitz nicht zum Alleinverantwortlichen für die entgangenen zwei Punkte Bremens. Aber einen kleinen Abzug gibt seine Aktion aus den beschriebenen Gründen dennoch, und zusammen mit dem zuvor mäßigen bis leicht unterdurchschnittlichen Eindruck ergibt das eine 4,5.
Markus Feulner (FC Nürnberg): 5,5
Das fränkische Derby, das muss man vorwegschicken, war ein ziemlich mieses Spiel, das kein Bundesliganiveau erreichte. So gesehen hätte Feulner, eine Woche zuvor noch Torschütze gegen den FC Bayern, ohnehin eine eher unterdurchschnittliche Note erwarten dürfen, wenn er denn durchgespielt hätte, ohne besonders zu glänzen. Seine auffälligste Szene war aber weder Pass noch Tor, sondern ein hartes Einsteigen im Mittelfeld gegen Stephan Fürstner. Vorausgegangen war ein Ball, der Feulner selbst versprungen war. Um seinen Fehler auszubügeln machte er alles nur noch schlimmer, indem er mit offener Sohle in den Zweikampf sprang - in einer Spielsituation, in der er so weder einen Konter unterbinden konnte noch Hoffnung haben durfte, seiner Mannschaft den Ballbesitz zu sichern.
Es war, mit anderen Worten, ein brutales Foul, das aus einer Fehlentscheidung in der Situation entstand, und das (noch vor der Pause) durchaus die Niederlage für den Club in diesem Sechs-Punkte-Spiel hätte bedeuten können, Nimmt man dann noch ein vorausgegangenes Foul Feulners an Gerald Asamoah hinzu, ergibt das für diese 35 Minuten keine 5 mehr, sondern eine 5,5.