(Seite 4 von 5)
Da die Verantwortlichen, mit denen Jol sich 2009 in Hamburg nicht über die weitere Zusammenarbeit einigen konnte, inzwischen nicht mehr da sind (Bernd Hoffmann, Didi Beiersdorfer), bestünde der Hauptwiderstand für seine Verpflichtung aus Hamburger Sicht wohl in der örtlichen Boulevardpresse, die nach dem Weggang Jols nach Amsterdam aus Frust so manche Brücke abgebrannt hat.
Vor allem aber spricht gegen Jol wie schon erwähnt sein Engagement in London, das zwar bisher nicht ideal verläuft, aber nach seinen Abgängen in Hamburg und Amsterdam muss Jol nun mal wieder demonstrieren, dass er auch mal ein paar Jahre kontinuierlich arbeiten kann. Schade eigentlich, dass das in Hamburg nicht geht.
Dietmar Kühbauer (FC Admira)
Erinnern Sie sich noch an Didi Kühbauer? Der war vor zehn Jahren mal Kapitän des VfL Wolfsburg und wusste einen ganz gepflegten Pass zu spielen. Der Österreicher, der auch in Spanien bei Real Sociedad gespielt hat, ist heute 40 und seit eineinhalb Jahren Trainer.
Seine erste und bisher einzige Station als Chefcoach beim damaligen Zweitligisten FC Admira trat er im April 2010 als Nachfolger von Schoko Schachner an. Was im Kontext des HSV für Kühbauer spricht: Ohne große Investitionen und mit einem jungen Kader stieg er sofort in die österreichische Bundesliga auf. In dieser steht der kleine Club aktuell nach acht Spieltagen auf Platz zwei der Tabelle.
Gegen Kühbauer lässt sich natürlich einwenden, dass ein paar Spieltage in der höchsten österreichischen Liga keine hinreichende Qualifikation für den Trainerposten beim HSV sind. Stimmt. Stimmt aber auch, dass er der erste Trainer seit dem 20. Jahrhundert war, der bei Admira eine ganze Saison ohne Entlassung überstanden hat. Wenn das kein gutes Omen für den HSV ist.
Murat Yakin (FC Luzern)
Eine steile Trainerkarriere hat Murat Yakin, ehemals mit kurzen Intermezzi als Spieler in Stuttgart und Kaiserslautern, hinter sich. Yakins Trainerlaufbahn begann 2006 mit einer Saison als Coach seines Heimatclubs Concordia Basel, den er in der zweiten Liga zu seiner besten Platzierung seit fast 70 Jahren führte. Es folgten zwei Jahre als Assistent von Hanspeter Latour beim Grasshopper-Club in Zürich.