
Juliane Schenk ist die wohl beste deutsche Badmintonspielerin im Einzel. Kurz vor Beginn der Weltmeisterschaft in London spricht sie im Interview mit sportal.de über Trainingseinheiten mit Männern, warum das Flugzeug ihre zweite Heimat ist, die Dominanz der Chinesinnen und wie sie diese durchbrechen kann.
Die WM in London (08. - 14. August) ist die Generalprobe für die Olympischen Spiele, in in einem Jahr in genau der selben Halle stattfinden werden. Juliane Schenk hat sich eine Medaille zum Ziel gesetzt und hat dabei keine Angst vor den chinesischen Spitzenspielerinnen.
Die Liste Ihrer Erfolge ist ellenlang, trotzdem können Sie wahrscheinlich unbehelligt durch die Einkaufstasse flanieren. Ein Fluch oder ein Segen?
Juliane Schenk: Grundsätzlich wünsche ich mir für unseren Sport natürlich mehr Aufmerksamkeit und darin sehe auch insgesamt für mich die Berufung. Mit Erfolgen habe ich die Möglichkeit, den Sport zu repräsentieren. So möchte ich viele Menschen mitnehmen und den Sport ins rechte Licht rücken. Natürlich ist es hier auch anders als in Asien, wo man oft erkannt wird. In Krefeld oder in Mühlheim am Stützpunkt erkennt man mich ab und an, aber daher würde ich mich über mehr Bekanntheit schon freuen - keine Frage.
Also sind Sie die weibliche Form von Timo Boll, der in Asien angehimmelt wird?
Schenk: Mit den jüngsten Erfolgen, auch gerade gegen die Chinesen, was zuletzt im TV übertragen wurde, erkennen mich die Leute da hin und wieder. Auch in Indonesien im Einkaufscenter wird man dann gefragt, ob man nicht die deutsche Badmintonspielerin ist. Das ist vergleichbar mit Fußballern oder Tennisspielern - in etwas abgeschwächter Form.
Ihr Kollege Marc Zwiebler erklärte unlängst, sie könnten an praktisch jedem Tag auch jede Spielerin auf der Welt schlagen. Ein ziemlich starkes Kompliment.