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Datum: 06. August 2011, 10:33 Uhr
Format: Artikel
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Badminton WM: Juliane Schenk im Interview

Juliane Schenk
Juliane Schenk ist auf Medaillenjagd

Juliane Schenk ist die wohl beste deutsche Badmintonspielerin im Einzel. Kurz vor Beginn der Weltmeisterschaft in London spricht sie im Interview mit sportal.de über Trainingseinheiten mit Männern, warum das Flugzeug ihre zweite Heimat ist, die Dominanz der Chinesinnen und wie sie diese durchbrechen kann.

Die WM in London (08. - 14. August) ist die Generalprobe für die Olympischen Spiele, in in einem Jahr in genau der selben Halle stattfinden werden. Juliane Schenk hat sich eine Medaille zum Ziel gesetzt und hat dabei keine Angst vor den chinesischen Spitzenspielerinnen.

Die Liste Ihrer Erfolge ist ellenlang, trotzdem können Sie wahrscheinlich unbehelligt durch die Einkaufstasse flanieren. Ein Fluch oder ein Segen?

Juliane Schenk: Grundsätzlich wünsche ich mir für unseren Sport natürlich mehr Aufmerksamkeit und darin sehe auch insgesamt für mich die Berufung. Mit Erfolgen habe ich die Möglichkeit, den Sport zu repräsentieren. So möchte ich viele Menschen mitnehmen und den Sport ins rechte Licht rücken. Natürlich ist es hier auch anders als in Asien, wo man oft erkannt wird. In Krefeld oder in Mühlheim am Stützpunkt erkennt man mich ab und an, aber daher würde ich mich über mehr Bekanntheit schon freuen - keine Frage.

Also sind Sie die weibliche Form von Timo Boll, der in Asien angehimmelt wird?

Schenk: Mit den jüngsten Erfolgen, auch gerade gegen die Chinesen, was zuletzt im TV übertragen wurde, erkennen mich die Leute da hin und wieder. Auch in Indonesien im Einkaufscenter wird man dann gefragt, ob man nicht die deutsche Badmintonspielerin ist. Das ist vergleichbar mit Fußballern oder Tennisspielern - in etwas abgeschwächter Form.

Ihr Kollege Marc Zwiebler erklärte unlängst, sie könnten an praktisch jedem Tag auch jede Spielerin auf der Welt schlagen. Ein ziemlich starkes Kompliment.

Schenk: Unbedingt. Da fühle ich mich geehrt und das freut mich. Insgesamt können wir auf ein starkes Team blicken und durch die kürzlichen Erfolge haben wir auf uns aufmerksam gemacht - da möchte ich das ganze Team gerne mit einbeziehen.

Die WM findet in London statt und dadurch ist es ein ganz besonderes Turnier ...

Schenk: Grundsätzlich freue ich mich riesig auf die WM, da sie eine Art Vorbereitung auf die Olympischen Spiele ist. Denn dort spielen wir in einem Jahr dann in der selben Halle. Aber da wir jedes Jahr eine WM haben, fällt die Besonderheit ein Stück weit weg. Wobei ich mir immer sage, eine WM ist eine WM und da braucht man eigentlich nichts hinzuzufügen. Das ist neben Olympia das größte Turnier.

Was genau sieht Ihre Vorbereitung auf die WM aus?

Schenk: Wir hatten diese Woche so geplant, dass die Intensität hoch bleibt, der Umfang aber ein wenig reduziert wird. Der Fokus liegt darauf, dass Krafttraining beizubehalten und darüber hinaus viele matchnahe Übungen zu machen und Matchpraxis zu bekommen. Für mich speziell haben wir einen Herren aus Saarbrücken eingeladen, aus dem Männerstützpunkt. Der Fabian Hammes hat mich für fünf Einheiten unterstützt. Es war eine große Herausforderung, gegen einen Mann zu spielen, aber es war sehr effektiv. Donnerstag und Freitag galt es dann die Form zu halten sowie gesund zu bleiben. Am Samstag geht es dann nach London.

Können Sie mit der Vorbereitung zufrieden sein?

Schenk: Bis dato ist die Vorbereitung sehr gut verlaufen, wobei ich mich freue, wenn es endlich losgeht. Nach mehreren Wochen der Vorbereitung brennt man dann doch schon drauf, endlich loszulegen. Insgesamt haben wir nicht viel anders gemacht als sonst. Wir wissen schon, wie wir die Erfolge, die sich zuletzt eingestellt haben, erreicht haben. Wir besinnen uns auf unsere Stärken und das haben wir in den letzten Wochen so gehandhabt.

Die Matchhärte haben Sie sich gegen einen Mann geholt. Wo genau liegen die Unterschiede zwischen Männern und Frauen?

Schenk: Die Geschwindigkeit und die Stärke der Schläge sind wesentliche Faktoren. Grundsätzlich ist auch die Athletik bei den Herren ein entscheidender Faktor. Aber das Schöne ist, dass wenn ich das Level, das ich gegen ihn spielen konnte - rein vom Tempo und von den Möglichkeiten, seinen Angriff zu neutralisieren - halte, dann bin ich gut vorbereitet und eingestellt, wenn ich auf die Damen treffe.

Bei der WM sind sie an Platz neun gesetzt. Können Sie damit zufrieden sein?

Schenk: Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Setzliste nicht immer was zu bedeuten hat. Wobei Platz acht sicherlich schöner gewesen wäre. Aber auch die Plätze zwölf oder 14 können ebenfalls Badminton spielen. Ich konzentriere mich ganz auf meine Leistung, probiere mich gut zu verkaufen und dann wird es für meine Gegnerinnen auch schwierig, gegen mich zu gewinnen. Ansonsten schaue ich von Spiel zu Spiel.

Ihr schönster Moment bei der WM war 2009, als Sie das Viertelfinale erreichten. Im letzten Jahr war im Achtelfinale Endstation. Welches Ziel haben Sie sich für 2011 gesetzt?

Schenk: Ich habe das Bestreben, in die vorderen Ränge vorzudringen. Heißt, eine Medaille zu gewinnen. Ich habe auch kein Problem damit, das öffentlich zu sagen. Denn die Vergangenheit hat auch gezeigt, dass ich die Top-Spielerinnen schlagen kann. Da habe ich mich entwickelt und bin in der Lage, zwei oder drei der Top-Athleten in Folge zu besiegen. Aus meiner Sicht, da habe ich auch das Selbstvertrauen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis es mir gelingt, eine Serie hinzulegen. Schön wäre es natürlich, das schon bei der Generalprobe für die Olympischen Spiele zu schaffen.

Acht Asiatinnen behaupten sich in der Top Ten der Weltrangliste. Woher kommt diese Dominanz?

Schenk: Die Asiatinnen, besonders die Chinesinnen, haben eine enorme Bandbreite. Die haben eine Trainingsgruppe, die es wirklich in sich hat, wenn zehn bis zwölf Frauen auf dem Niveau spielen. Sie bekommen von klein auf beigebracht, das Feld des Erfolges, des Gewinners für sich zu beanspruchen und so spielen sie auch auf. Für die gibt es nichts anderes und für mich ist es eine schöne Aufgabe, in diese Rolle reinzuwachsen. Die Weltrangliste hat für mich auch keine Bedeutung, denn für mich zählen die Wettkämpfe.

Dabei scheint Badminton nicht unbedingt der Sport für Stubenhocker zu sein. Gerade im Vorfeld der Olympia Qualifikation geht es um Punkte für die Rangliste. Die Turniere sind dabei in Marokko, Singapur, Thailand, der Schweiz oder Indonesien. Zwischen Mai 2011 und April 2012 werden Sie den Erdball also mehrfach umrunden?

Schenk: Richtig. Wobei es ja in unseren Händen liegt, zu entscheiden, welche Turniere wir spielen. Natürlich müssen wir immer im Blick haben, das bestimmte Qualifikations-Kriterien erbracht werden müssen. Das bedeutet, dass man sich bestmöglich in der Weltrangliste qualifizieren sollte. Auch im Hinblick auf Olympia selber. Eine gute Platzierung würde einen guten Setzplatz bedeuten und das ist natürlich ein angestrebtes Ziel. Denn in den ersten Runden möchte man den großen Brocken gerne noch aus dem Weg gehen. Also versucht man die Turnierplanung clever zu gestalten, gerade auch, weil es so viele Turniere gibt. Dazu muss man berücksichtigen, dass man auch regelmäßige Regenerationsphasen braucht. Ebenso wie bestimmte Trainingsumfänge, um wieder eine Basis zu schaffen. Denn es wäre zu kräfteraubend, nur von Turnier zu Turnier zu fahren.

Viel Sightseeing ist dabei wahrscheinlich auch nicht drin?

Schenk: Die Kultur lernen wir natürlich schon kennen, da wir in den Ländern, in denen wir sind, stetigen Kontakt mit den Menschen haben. Der Fokus liegt natürlich auf dem Wettkampf, aber wir haben auch ein wenig vom jeweiligen Landsehen können. Aber es ist nicht vergleichbar mit einer Woche Singapur-Urlaub als Tourist. Das ist klar. Doch ein wenig von Land und Leuten kriegen wir mit.

Wie sieht denn momentan ein Tag im Leben von Juliane Schenk aus?

Schenk: Heute morgen (Mittwoch) war ich schon recht früh in der Halle, so gegen acht Uhr. Da habe ich anderthalb Stunden trainiert. Allerdings hatte ich auch noch einen Zahnarzt-Termin, den ich wahrnehmen musste. Dann habe ich in der Sportfördegruppe in Köln noch einen kleinen Blick reingeworfen, bevor ich noch beim Physiologen war. Nun wird ein wenig entspannt. Heute Abend treffe ich mich mit Birgit Michels und anderen Freunden, und wir werden uns noch ein wenig beim Chinesen stärken gehen. Morgen früh gibt es dann einen Regenerationslauf und nachmittags eine Einheit von einer guten Stunde. Dann wars das für die Woche.

Ein letztes Mal beim Chinesen essen, um selbige dann in London zu schlagen?

Schenk: Genau so sieht es aus.

Das Interview führte Gunnar Beuth