
Augsburg belohnte sich bei Bayer Leverkusen am Ende nicht für seinen großen Einsatz und sein mutiges Spiel. Die Gastgeber konnten so ihre größere Klasse in einen glücklichen, aber insgesamt verdienten 2:1-Sieg ummünzen.
Der FC Augsburg bleibt damit der Lieblingsgegner von Bayer Leverkusen. Vor 22.000 Zuschauern in der BayArena bezwang die Werkself die Schwaben im vierten Bundesliga-Vergleich bereits zum vierten Mal.
Die Tore von Stefan Kießling (26.) und Lars Bender (75.) bescherten Leverkusen den ersten Sieg in der Liga seit dem 18. Spieltag. Sascha Mölders Anschlusstreffer (89.) kam zu spät. Bayer untermauert durch den Sieg seine Champions-League-Ambitionen und schiebt sich zumindest vorübergehend auf Rang zwei vor. Der FCA bleibt durch die Niederlage auf Tabellenplatz 17.
Rotation bei Bayer
Das Leverkusener Trainer-Duo Sami Hyypiä/Sascha Lewandowski rotierte kräftig im Vergleich zum 0:1 in der Europa League gegen Benfica Lissabon: Daniel Carvajal, Ömer Toprak, Sebastian Boenisch, Stefan Reinartz und Sidney Sam ersetzten Hajime Hosogai, Daniel Schwaab, Michal Kadlec, Simon Rolfes und Jens Hegeler.
Der in der Rückrunde bis dato noch ungeschlagene Gast aus Augsburg begann mit zwei Veränderungen gegenüber dem 1:1 gegen Mainz 05 am vergangenen Sonntag: Michael Parkhurst und Kevin Vogt ersetzten die verletzten Ronny Philp und Jan Moravek.
Leverkusen arbeitet sich ins Spiel
Die favorisierten Leverkusener wirkten in der Anfangsphase müde und agierten unpräzise im Aufbauspiel. Augsburg attackierte die Hausherren teilweise schon in deren Hälfte und hätte bereits in der 2. Minute durch den aufgerückten Linksverteidiger Marcel de Jong in Führung gehen können, der aus spitzem Winkel jedoch deutlich verzog.
Nach einer knappen Viertelstunde wachte Bayer allmählich auf und kam vor allem über die rechte Seite mit den agilen Carvajal mehrfach gefährlich vor das Augsburger Tor. In der 26. Minute fiel schließlich das 1:0 für die Hausherren, als Stefan Kießling eine Freistoßflanke von Gonzalo Castro aus dem rechten Halbfeld mit dem Kopf ins rechte Toreck befördern konnte.
Nach der Führung erhielt Leverkusen den Druck weiter aufrecht. Es entwickelte sich bis zum Seitenwechsel ein unterhaltsames Spiel, in dem Werner auf Augsburger Seite (33.) und Sam für die Hausherren (35.) an den stark reagierenden Torhütern Bernd Leno bzw. Alex Manninger scheiterten.
Bayer bestraft Augsburgs fehlende Kaltschnäuzigkeit
Auch nach dem Wechsel suchten beide Mannschaften die Offensive und kamen zu mehreren Gelegenheiten. Die größte ließ Augsburgs Rechtsverteidiger Parkhurst in der 74. Minute aus, als er aus halbrechter Position frei zum Abschluss kam, den Ball aber direkt auf Bernd Leno schoss. Den Nachschuss jagte Andre Hahn über das Tor.
Leverkusen bestrafte die Augsburger Nachlässigkeit prompt und sorgte im Gegenzug für die Entscheidung: Nachdem André Schürrle zunächst am starken Manninger gescheitert war, legte Kießling den Abpraller auf den nachrückenden Lars Bender ab, der den Ball mit einer flachen Direktabnehme aus gut 14 Metern im Tor unterbrachte.
Danach schien die Partie gelaufen. Sascha Mölders verkürzte zwar in der 89. Minute per Direktabnahme auf Vorlage von Andre Hahn noch einmal auf 1:2, doch nach kurzem Zittern konnte Leverkusen seinen zwölften Saisonsieg feiern.
Autor: Marco Heibel