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Als viele Pressekollegen begannen, die Kellerhymnen zu formulieren und Hannovers Auswärtsschwäche in wohl gewählten Worten zu verhöhnen, fiel aus heiterem blau-weißen Himmel der erste Anschlusstreffer. Eine verunglückte Kopfballabwehr von Uchida fiel Sergio Pinto vor die Füße. Sein Schuss wurde von Roman Neustädter unhaltbar für Timo Hildebrand abgefälscht. Da waren 55 Minuten gespielt, und noch bevor der Mann mit dem Stundengong seinen Dienst aufgenommen hatte, stand es 2:2. Chaheds Flanke von rechts kam zu Szabolcs Huszti, der mit sauberer Schusstechnik in die lange Ecke traf.
Hannovers Defensive aber war einfach nicht gut genug organisiert, um diesen neuen Zwischenstand zu halten. Und so dauerte es nur wenige Minuten, bis Schalke wieder in Führung ging. Eine Brustablage von Marco Höger auf Holtby führte dazu, dass neben dem Holtby stellenden Djourou auch noch Chahed und Eggimann dem Ball entgegenstürzten. In ihrem Rücken bot sich Höger einfach an, bekam von Holtby den Ball zurück und traf zum 3:2. Weitere drei Minuten später schloss Marica einen Konter zum 4:2 ab, und damit sollte nun wirklich alles entschieden sein, oder? Mitnichten.
Denn innerhalb von nur vier weiteren Minuten hätte Hannover erneut ausgleichen können. Erst traf Huszti zum 4:3, nachdem Mame Diouf ein Kopfballduell gegen den zehn Zentimeter kleineren Uchida gewonnen und aufgelegt hatte. Der selbe Diouf hatte im nächsten Angriff eine Pinto-Flanke von rechts am langen Pfosten aus der Luft genommen, aber den schwer zu verwertenden Ball knapp am Pfosten vorbeigesetzt.
96 brachte in der Schlussphase zwei Bundesligadebütanten mit André Hoffmann und Deniz Kadah, aber nach einer eigenen Ecke kassierten die Roten einen Konter mit Vier-gegen-eins-Situation, den Holtby nach Ablage von Farfán zum 5:3 abschloss. Das war aber immer noch nicht der Schlusspunkt, denn Diouf nutzte in der Nachspielzeit mit einem tollen Fallrückzieher aus fast 20 Metern die Tatsache, dass Hildebrand gerne ein paar Schritte vor seinem Tor steht.
Dann aber pfiff Aytekin ab, der mit der Entscheidung, nach einer zweiten Hälfte mit acht Toren nicht einmal zwei Minuten nachspielen zu lassen, seinen einzigen Fehler eines ansonsten tadellosen Abends zeigte.