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Die Deutschen zeigten sich vor nur 2897 Zuschauern deutlich engagierter in den Zweikämpfen und phasenweise zielstrebiger im Angriff. All das hatte Kölliker nach dem Lettland-Match angesprochen und im öffentlichen Training ungewöhnlich laute Worte gewählt, seine Schützlinge regelrecht zusammengestaucht. Die Standpauke schien zu wirken, ein Klassenunterschied zwischen dem Rekordchampion und der DEB-Auswahl war im 100. Duell der beiden Länder nicht zu erkennen.
Zherdev mit Schocker vor der Sirene
Dass die Russen trotz engagierter Gegenwehr zu Chancen kamen, war nicht zu vermeiden. Nachdem Evgeni Kuznetsov kurz vor Ende des ersten Drittels am Pfosten gescheitert war, machte es Zherdev neun Sekunden vor der Pausensirene besser. Einen Fernschuss von Evgeni Medvedev fälschte der Stürmer ins Tor ab und bezwang seinen Teamkollegen Dimitrij Kotchnew. Der Goalie, der im Sommer nach Hamburg wechselt, hatte den Vorzug vor Dennis Endras erhalten.
Der Torhüter stand gegen die Weltklassestürmer der Sbornaja erwartungsgemäß oft im Fokus, im zweiten Drittel ließ er sich vom hervorragend freigespielten Jewgeni Ketow nicht überwinden. Auf der Gegenseite erhöhten die Deutschen den Druck auf den russischen Keeper Semyon Varlamov. NHL-Profi Marcel Goc verpasste bei einem Konter in Unterzahl nur knapp (25.), der Mannheimer Christoph Ullmann konnte freistehend den Puck nicht kontrollieren (36.). In der bis dahin größten deutschen Drangphase scheiterte Greilinger am Pfosten (40.).
Die Russen, die zum WM-Auftakt zwei souveräne Siege gegen Lettland (5:2) und Norwegen (4:2) gefeiert hatten, sahen sich im Finish immer druckvolleren Angriffen der Deutschen ausgesetzt. Einzig die Chancenverwertung blieb das Manko im Spiel der Kölliker-Auswahl. Eine Unterzahl-Situation und das dabei sehenswert herausgespielte Tor von Tereshenko und natürlich Varlamov, der am Ende auf 30 Saves kam, machten letztlich die deutschen Hoffnungen zunichte.