Wie verdaut man die Fed Cup-Niederlage? Für Angelique Kerber hieß die Antwort: Spazierengehen mit den Großeltern. Mit freiem Kopf lief es dann gegen Roberta Vinci ganz locker, Julia Görges hatte zwar mehr Mühe, steht in Stuttgart aber auch im Achtelfinale.
Die Enttäuschung über das Fed Cup-Aus mit der deutschen Mannschaft gegen Australien hatte tief gesessen. Doch Angelique Kerber scheint die richtigen Gegenmittel gegen den Frust gefunden zu haben. Einmal richtig ausschlafen, dann mit Oma und Opa über den Cannstatter Wasen schlendern und dann Roberta Vinci in der ersten Runde des WTA-Turniers von Stuttgart weghauen.
Beim lockeren 6:2, 6:3-Sieg hatte Kerber von Beginn an konzentriert agiert und Vinci mit variablem Spiel immer wieder unter Druck gesetzt. Zwei schnelle Breaks waren die Folge und so konnte sie nach gerade einmal 36 Minuten ihren fünften Satzball verwandeln. Auch im zweiten Durchgang war sie nach einem schnellen Break gleich auf Kurs. Zwar stemmte sich Vinci noch einmal gegen die Niederlage, doch Kerber machte nach gerade einmal 67 Minuten das Weiterkommen perfekt.
"Es war nicht leicht heute, weil wir alle sehr enttäuscht waren", resümiert sie nach ihrer starken Vorstellung. Doch als Individualistin hatte Kerber mit dem Turniersieg in Kopenhagen zuletzt viel Selbstvertrauen getankt. "Ich habe versucht, mich daran zu erinnern und bin sehr zufrieden", sagte die Nummer 14 der Welt, nachdem sie den ersten Matchball verwandelt hatte. Danach war Daumendrücken für ihre Fed Cup-Kolleginnen angesagt.
Görges müht sich ins Achtelfinale
Und diese moralische Unterstützung hatte vor allem Julia Görges nötig. Denn die Titelverteidigerin von Stuttgart hatte gegen Anastasia Pavlyuchenkova große Mühe, ehe sie ihre Gegnerin mit 5:7, 6:3, 6:4 niedergerungen hatte. Julia Görges spielte zwar im ersten Satz gut, konnte aber keine ihrer zahlreichen Breakchancen nutzen, sodass ihrer Gegnerin ein durchbrochenes Aufschlagspiel der Deutschen reichte, um sich den Durchgang zu sichern.