Eine unglaubliche Entgleisung vom russischen Tennis-Präsidenten Shamil Tarpischev schockt den Tenniszirkus. Tarpischev zweifelte im russischen Fernsehen das Geschlecht von Serena und Venus Wiliams an. Nun wurde der Präsident für ein Jahr von der WTA-Tour ausgeschlossen und erhält zudem eine Geldstrafe.
Serena Williams begrüßte die Reaktion der WTA und bezeichnete die Aussagen von Tarpischew als "unsensibel, rassistisch und extrem sexistisch". Es sei "sehr klug von der WTA, ihn dafür zu sanktionieren. So benimmt man sich nicht, auch nicht im Scherz", sagte die Weltranglistenerste vor dem Saisonfinale der WTA in Singapur. Selbst Maria Scharapowa, Serena Williams nicht gerade in inniger Freundschaft verbunden, rügte ihren russischen Landsmann als "sehr unüberlegt und unverantwortlich".
Tarpischev war zusammen mit der ehemaligen Tennisspielerin Elena Dementieva bei einer russischen Late-Night-Show zu Gast, als ihm die Entgleisung passierte. So sprach er während der Show von den "Williams-Brüdern". Dementieva war sichtlich geschockt über die Aussagen. Doch Tarpischev legte weiter nach. "Es ist beängstigend, wenn du sie dir anschaust", redete er sich bei der Show um Kopf und Kragen.
Wie am Samstag bekannt wurde, muss Tarpischev für seine Entgleisung 25.000 Dollar Strafe zahlen. Außerdem wird er für ein Jahr von allen Aktivitäten der WTA-Tour ausgeschlossen. "Die Aussagen von Shamil Tarpischev im russischen Fernsehen über zwei der größten Tennisspielerinnen aller Zeiten sind beleidigend,erniedrigend und haben keinen Platz in unserem Sport", äußerte sich die Vorsitzende der WTA, Stacey Allaster, zu dem Fauxpas des Russen.
Tarpischew bat am Samstag auf der Homepage des russischen Tennisverbandes um Entschuldigung: "Serena und Venus sind zweifellos hervorragende Sportlerinnen. Sie zeigen ein Tennis der Spitzenklasse. Sie verkörpern Kraft und Hartnäckigkeit. Mit den Worten wollte ich niemanden der Sportlerinnen kränken."
Allaster forderte außerdem eine öffentliche Entschuldigung bei den Amerikanerinnen. Zudem bat die Vorsitzende Tarpischew auch darum, seine Position als Vorsitzender des WTA-Turniers in Moskau "ruhen zu lassen". Eine Rückkehr Tarpischevs hänge von dessen Verhalten ab, so Allaster.