Viele Fans von Werder Bremen laufen mit Tierschutzorganisationen Sturm gegen den möglichen Hauptsponsor Wiesenhof. Gibt der Vermarkter Infront den Ausschlag? Das Werder-Trikot ohne Aufdruck war ein Renner, das neue könnte ein Ladenhüter werden.
Schalke-Legende Hans Sarpei nahm die Diskussion über den möglichen neuen Werder-Hauptsponsor Wiesenhof mit Humor. "Kaum ist Wiese vom Hof, kommt Wiesenhof", twitterte Sarpei fröhlich. Gar nicht amüsiert reagierten viele Fans von Werder Bremen auf die mögliche Zusammenarbeit mit Wiesenhof. Wiesenhof ist einer der größten deutschen Konzerne zur Geflügelzüchtung und -verarbeitung. Dabei setzt der Konzern bzw. Subunternehmer von Wiesenhof auch auf Massentierhaltung.
Auf einer für die Wiesenhof-Gruppe produzierenden Hühnerfarm war es 2009 zu Aufnahmen der Tierschutzorganisation PETA gekommen, die zeigen, wie ein für den Konzern tätiger Arbeiter Tiere "trat, herumschleuderte und ihnen ohne Betäubung das Genick brach", so berichtete damals der Spiegel. Die Staatsanwaltschaft in Verden stellte die Ermittlungen mit der Begründung ein, die Bildaufnahmen seien "rechtswidrig hergestellt" worden und somit nicht verwendbar. Zurück zum Fußball.
Facebook-Gruppe will Sponsor verhindern
Immer mehr Fans von Werder Bremen wollen den Deal noch verhindern und gründeten die Facebook-Gruppe "Wiesenhof als Werder-Sponsor? Nein, danke", die stündlich rapide wächst. Bis Donnerstagnachmittag drückten knapp 9200 Nutzer des sozialen Netzwerkes im Internet den "Gefällt mir"-Button. Am Mittwochabend waren es 4000 gewesen. Der Sturm der Entrüstung im Internet blieb auch Werder nicht verborgen.
Der Club reagierte im Laufe des Nachmittages mit einer Stellungnahme. "Wir lesen eure Hinweise und Kritiken aufmerksam. Wir möchten an dieser Stelle aber auch noch einmal betonen, dass beim Thema Hauptsponsor noch keine finale Entscheidung gefallen ist", schrieb Werder bei Facebook.
PETA appellierte an Werder
Die Tierschutzorganisation PETA appellierte in einem Brief an Werder, von dem Engagement Abstand zu nehmen. "Sollte Werder Bremen den Deal bestätigen, werden die Tierfreunde unter den Fans dem Verein die rote Karte zeigen", sagte Edmund Haferbeck, Agrarwissenschaftler und juristischer Berater bei Peta dem Weser Kurier.