Markus Weinzierl spazierte mit einem entspannten Lächeln in Richtung Mannschaftsbus. Endlich hatte der Trainer des FC Augsburg wieder einmal Grund zur Freude. Mit einem beeindruckenden 4:0 (3:0) im schwäbischen Kellerduell beim desolaten VfB Stuttgart hat sein zuletzt gebeutelter FCA ein deutliches Lebenszeichen gesendet.
"Der Sieg tut uns sehr gut. Wir haben gezeigt, dass uns keiner abzuschreiben braucht. Wenn wir in der Liga bleiben, ist das mehr wert als der fünfte Platz in der vergangenen Saison", betonte Weinzierl nach dem verdienten Erfolg gegen seinen Lieblingsgegner. Es war immerhin der sechste Erfolg der Augsburger in Serie gegen den VfB - und einer der in der prekären Situation ganz wichtig war.
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Auf einen Punkt rückten die bayerischen Schwaben, die am Donnerstag in der Europa League Athletic Bilbao empfangen, im Abstiegskampf nun an Stuttgart heran. Aber dies sei, so Weinzierl, "nur der erste Schritt. Wenn man auf die Tabelle schaut, sind wir immer noch nicht zufrieden. Wir müssen bis Weihnachten in der Liga noch möglichst viele Punkte holen, um unsere Ausgangsposition zu verbessern".
"Noch nicht da, wo wir hin wollen"
Bei aller Zufriedenheit über den höchsten Auswärtssieg der FCA-Bundesliga-Historie: Überbewerten wollte dies keiner bei den Augsburgern. "Das ist wichtig für die Moral und das Vertrauen, aber wir sind absolut noch nicht da, wo wir hin wollen", sagte Kapitän Paul Verhaegh. Auch Jan-Ingwer Callsen-Bracker, der neben Doppeltorschütze Alexander Esswein und Ja-Cheol Koo getroffen hatte, sprach allenfalls von "einem Anfang. So müssen wir weitermachen". Manager Stefan Reuter hofft durch den Sieg aber auf "eine Initialzündung".
Das Programm bis Weihnachten hat es für den FCA noch in sich. Sieben Spiele stehen an, zwei davon in der Europa League und zudem das Achtelfinale im DFB-Pokal. Das Hauptaugenmerk liegt aber eindeutig auf den vier Liga-Spielen. "Das ist für uns das Wichtigste", unterstrich Weinzierl.
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Aber so leicht wie Stuttgart werden es die kommenden Gegner dem FCA, der am kommenden Sonntag den VfL Wolfsburg empfängt, wohl nicht mehr machen. "Wir mussten nicht das Spiel machen, das ist uns entgegengekommen", meinte Weinzierl, "so konnten wir an die alten Vorstellungen der letzten Jahre anknüpfen."