Bei seiner Rückkehr zum VfB Stuttgart will sich Hertha-Torjäger Vedad Ibisevic nicht von negativen Emotionen leiten lassen. "Die Zeit in Stuttgart war zuletzt schwer für mich, aber ich habe keine Rachegefühle", sagte der 31-Jährige der Bild: "Ich brauche Stuttgart nichts zu beweisen. Ich wollte nur meiner Familie und mir zeigen, dass ich es noch kann und die Bundesliga drauf habe."
Die Fußballwelt im Netz auf einen Blick - Jetzt LigaInsider checken!
Und das ist dem Berliner vor dem Duell am Samstag (15.30 Uhr im LIVETICKER) bei seinem Ex-Klub eindrucksvoll gelungen. In seinen 16 Pflichtspielen war der Stürmer an 13 Treffern beteiligt (acht Tore, fünf Vorlagen). Und mit seinem Doppelpack beim 3:2-Viertelfinalsieg im DFB-Pokal beim 1. FC Heidenheim hielt der Bosnier Herthas Traum vom Finale im heimischen Olympiastadion am Leben.
Wer wird Deutscher Meister 15/16? - Wetten auf tipp3.de
Alles deutet darauf hin, dass der Angreifer auch in der kommenden Saison im Hertha-Trikot auflaufen wird. Die Bild berichtete am Freitag, Klubmanager Michael Preetz habe eine Option im Vertrag gezogen, die Ibisevic definitiv bis Ende Juni 2017 an den Klub bindet. Hertha wollte sich dazu auf Anfrage nicht äußern. Ibisevic selbst aber bestätigte seinen Verbleib in der Bild: "Ich habe mich von Anfang an in Berlin wohl gefühlt und freue mich, dass wir weiter bis 2017 zusammen bleiben."
Beim VfB Stuttgart dürfte sich so mancher verwundert die Augen reiben, denn diese Entwicklung hatten Ibisevic dort sicher nicht viele zugetraut. Deswegen waren die Stuttgarter der Hertha bei den Transferverhandlungen im Sommer finanziell großzügig entgegengekommen. Spekulationen zufolge zahlt der VfB weiterhin einen Teil des Gehalts an Ibisevic, die Berliner Morgenpost berichtete am Freitag sogar von 60 Prozent.
"Das ist eine Qualität"
Am Anfang seiner Zeit beim VfB hatte der frühere Hoffenheimer noch so regelmäßig ins Tor getroffen wie zurzeit bei Hertha. Doch in seinen letzten eineinhalb Jahren in Stuttgart gelang ihm das kaum noch, auch weil er öfters verletzt ausgefallen oder auf die Bank oder gar Tribüne gesetzt worden war.
Fast schien es, als gebe es im modernen Fußball keinen Platz mehr für einen reinen Strafraumstürmer wie Ibisevic. Doch Hertha-Trainer Pal Dardai schätzt den "One-Touch-Fußball" seines Stoßstürmers sehr. "Wir sind froh, dass er knipst", sagt der Ungar: "Das ist eine Qualität - dafür ist er geboren, das hat er nicht von mir." VfB-Trainer Jürgen Kramny warnte seine Verteidiger: "Achtung, Achtung, Achtung im Strafraum! Da sollten wir ihn nicht alleine lassen."
Auch Ibisevic' aggressive Mentalität auf dem Platz scheint die junge Berliner Mannschaft um den eher ruhigen Kapitän Fabian Lustenberger gebraucht zu haben. "Ich glaube, heute ist es eher uncool, ein Drecksack zu sein", sagte Ibisevic einmal der Morgenpost: "Ich bin aber der Meinung, dass eine Mannschaft solche Typen braucht."