Auch nach dem Wechsel der TV-Rechte ab 2018 muss die Berichterstattung von Olympischen Spielen kritisch und investigativ bleiben. Das forderten Sportpolitiker des Deutschen Bundestages vom neuen Rechteinhaber Eurosport/Discovery.
"Die Frage ist, ob auch investigativ ermittelt und entsprechend berichtet wird. Die neuen Rechteinhaber müssen beweisen, dass sie in der Berichterstattung die Qualität der öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland erreichen", sagte Ausschuss-Vorsitzende Dagmar Freitag nach einer zweistündigen Sitzung mit Vertretern von ARD, ZDF, Eurosport und Sky in Berlin.
Freitag stellte auch klar, dass die Politik in Berlin kein Druckmittel gegen die neuen Programmmacher in der Hand habe, zumal die Pressefreiheit in Deutschland ein hohes Gut sei, "doch Hinweise können wir geben und das haben wir auch getan", sagte die SPD-Politikerin.
'Wir sind voll im Thema'
Werner Starz, Direktor Produktentwicklung bei Eurosport/Discovery, wollte auf die Forderung der Politik nicht direkt eingehen, sagte aber. "Eurosport hat von 1992 bis 2012 zwölf Mal in Folge Olympische Spiele übertragen. Wir sind voll im Thema. Alle Sportarten des olympischen Kanons, ob Tennis, Gewichtheben oder Kanu, finden bei Eurosport statt." Sein Sender hatte im vergangenen Jahr vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) die Übertragungsrechte für die Spiele von 2018 bis 2024 erhalten.
ARD und ZDF waren leer ausgegangen, beide Sender bemühen sich derzeit um so genannte Sublizenzen. "Wir haben den Anspruch, umfangreich über die Olympischen Spiele zu berichten", sagte Axel Balkausky, ARD-Koordinator Sport in Berlin. Über den Stand der Verhandlungen und über ihr mögliches Ende vereinbarten alle Parteien indes Stillschweigen.