Der niederländische Radprofi Tom Dumoulin hat bei der 103. Tour de France die Königsetappe der Pyrenäen gewonnen. Der 25-Jährige vom deutschen Team Giant-Alpecin setzte sich nach 184,5 km und fünf fordernden Pässen zwischen Vielha e Mijaran/Spanien und der Bergankunft in Andorra Arcalis aus einer Fluchtgruppe heraus durch und feierte seinen ersten Tour-Etappensieg.
Auch für Giant-Alpecin war es der erste Tageserfolg. Für die Equipe kommt der Befreiungsschlag zudem zu einem äußerst passenden Zeitpunkt: Am Montag soll auf einer Pressekonferenz ein neuer Hauptsponsor für das derzeit einzige in Deutschland lizenzierte World-Tour-Team präsentiert werden.
Top-Favorit Christopher Froome (Großbritannien/Sky) verteidigte im von einem schweren Hagelschauer begleiteten Finale seine Führung in der Gesamtwertung erfolgreich. Einen Tag nach seinem beeindruckenden Etappensieg in Bagnères-de-Luchon kam der 31-Jährige an der Seite seines nominell schärfsten Widersachers Nairo Quintana (Movistar) ins Ziel, machte allerdings zugleich keine weitere Zeit auf den Kolumbianer gut. Froome wird das Gelbe Trikot damit in Richtung der Alpen tragen.
Bereits ausgeschieden ist der als Mitfavorit gestartete Alberto Contador. Ausgerechnet in seinem Heimatland Spanien kam das Aus für den zweimaligen Tour-Sieger, der fiebergeschwächt aufgab und rund 100 km vor dem Ziel enttäuscht in ein Begleitfahrzeug seines Teams Tinkoff stieg. Zu Etappenbeginn hatte der 33-jährige Contador noch attackiert, fiel später aber mehrfach hinter das Hauptfeld zurück.
Am Ruhetag am Montag können die Fahrer erstmals durchatmen. In Andorra stehen Massagen, lockere Ausfahrten, aber auch Medientermine auf dem Programm. Die zehnte Etappe führt am Dienstag über 197 km von Escaldes-Engordany/Andorra zurück nach Frankreich in den Zielort Revel.