Rekordchampion Timo Boll (Düsseldorf) blickt der bevorstehenden Tischtennis-EM in Budapest (18. bis 23. Oktober) mit sehr gedämpften Erwartungen entgegen. "Ich würde nicht auf mich setzen", sagte der 35-Jährige am Mittwoch beim EM-Medientag des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) in Düsseldorf.
"Ich bin", sagte der Fahnenträger der deutschen Olympia-Mannschaft, "nach meiner Nackenverletzung von Rio erst vorige Woche wieder in die Wettkämpfe eingestiegen. Es ist noch nicht alles so geschmeidig, wie man es sich wünscht, und ich werde nicht von null auf hundert schießen. Es würde bei der EM sicher von Spiel zu Spiel besser werden, aber inzwischen ist alles so nahe zusammengerückt in Europas Spitze, dass man die Chance dazu überhaupt erst einmal bekommen muss."
Bolls Nationalmannschafts-Kollege und Titelverteidiger Dimitrij Ovtcharov (Hameln/Orenburg) hingegen hat sich trotz Schwierigkeiten bei der Rückkehr in den Alltag nach Olympia seinen dritten EM-Triumph vorgenommen. Sein Achtelfinal-Aus beim Weltcup zu Monatsbeginn in Saarbrücken sieht der Weltranglistenerste auch nicht als schlechtes Omen. "Schlechter als beim Weltcup kann ich gar nicht spielen. Ich bin aber mittlerweile wieder in einem besseren Rhythmus und glaube, dass ich den Titel holen kann, auch wenn ich nicht in absoluter Bestform sein sollte", sagte Ovtcharov in Düsseldorf selbstbewusst.