Bundesliga
2. Bundesliga
3. Liga
DFB-Pokal
Champions League
Europa League
International
EM 2024
Frauen Bundesliga
Live-Ticker
Ergebnisse
Weltrangliste
Live-Ticker
Ergebnisse
MLB
NFL
NHL
NBA
Ergebnisse
Historie
Termine 2024
WM-Stand 2024
Live-Ticker
Ergebnisse
WM 2023
WM 2021
WM 2019
WM 2017
WM 2015
WM 2013
EM 2024
EM 2022
EM 2020
EM 2018
EM 2016
EM 2014
EM 2012
EHF-Pokal
DHB-Pokal
Champions League
2. Bundesliga
Bundesliga
Live-Ticker
Ergebnisse
WM
EM
Euroleague
NBA
Bundesliga
Live-Ticker
Ergebnisse
Nordische Kombination
Ski Langlauf
Skispringen
Biathlon
Ski Alpin
Ergebnisse
Liveticker
Kalender
WM-Stand
CHL
Olympia
WM
NHL
DEL
Live-Ticker
Ergebnisse
Ergebnisse
Live-Ticker
European Tour
US PGA Tour
Weltrangliste
News
Ergebnisse
Kalender
StatistikSpielplanTabelleErgebnisseLive-Ticker
SpielplanTabelleErgebnisseLive-Ticker
ErgebnisseLive-Ticker
SpielplanTabelleErgebnisseLive-Ticker
SpielplanTabelleErgebnisseLive-Ticker
Ligue 1Serie APrimera DivisionPremier LeagueErgebnisseLive-Ticker
QualifikationSpielplanTabelleErgebnisse
Von: Daniel Raecke
Datum: 22. Oktober 2012, 22:04 Uhr
Format: Artikel
Diskussion:
Sport Live-Ticker
Fußball: Frauen Bundesliga
12:00
Fußball: 2. Liga, 32. Spieltag
13:00
Fußball: Premier League
13:30
Fußball: Frauen Bundesliga
14:00
Fußball: Primera Division
14:00
Fußball: 3. Liga, 36. Spieltag
14:00
Fußball: Ligue 1
15:00
Fußball: Bundesliga, 32. Spielt.
15:30
Fußball: Premier League
16:00
Fußball: Primera Division
16:15
Fußball: 3. Liga, 36. Spieltag
16:30
Fußball: BL Österreich QG
17:00
Fußball: Ligue 1
17:00
Fußball: Serie A
18:00
Formel 1: GP Miami
18:00
Fußball: Bundesliga, 32. Spielt.
18:30
Fußball: Premier League
18:30
Fußball: Primera Division
18:30
Fußball: Ligue 1
19:00
Fußball: 2. Liga, 32. Spieltag
20:30
Fußball: Serie A
20:45
Fußball: Primera Division
21:00
Fußball: Ligue 1
21:00
Formel 1: GP Miami
22:00
 
Sport Ergebnisse
Fussball Ergebnisse
Bundesliga, 32. Spieltag
alle Sport-Ergebnisse im Überblick
 
 

'Sicheres Stadionerlebnis' - Bundesligisten und Innenpolitiker mit unterschiedlichen Positionen

Bundesliga
Keine bunte Mischung: die Teilnehmer der

Sind nicht alle Menschen einer Meinung, wenn es um "hartes Vorgehen" gegen "Krawallmacher" geht? Offenbar nicht. sportal.de analysiert die jüngsten Differenzen in der Debatte um das "Sichere Stadionerlebnis". Es zeigt sich, dass Clubs ihre Fans mehr brauchen als Innenpolitiker.

Die "schweren Ausschreitungen" (dpa) am Rande des Derbys zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 bilden den Rahmen für die Tagung der sogenannten "Sicherheitskommission" der DFL, die am Montag in Frankfurt tagte. Dass Polizeieinsätze und Gewalttaten rund um Fußballspiele in Deutschland (und nicht nur dort) stets ähnliche Reaktionen hervorrufen, darunter Forderungen nach "konsequentem Vorgehen" (Hans-Joachim Watzke und Clemens Tönnies), ist nichts Neues.

Ungewöhnlich ist allerdings, dass parallel zur Rhetorik des harten Durchgreifens immer mehr Clubs der Bundesligen das neue Sicherheitskonzept des Verbandes ablehnen und eine stärkere Einbindung der Fans fordern. Also genau das, was nach der "Schande von Düsseldorf" (der langen Unterbrechung des Relegationsrückspiels durch auf den Rasen gelaufene Fortuna-Fans) gar nicht mehr angesagt war.

So ergibt sich eine komplizierte Interessenlage, die den oft behaupteten Konsens, alle Parteien "des Fußballs" seien der gleichen Meinung, ad absurdum führt. Sehen wir uns die unterschiedlichen Stellungnahmen einmal genauer an.

1) Die Clubs

Da sind einmal die angesprochenen Clubs, die sich kritisch zur Verabschiedung des Sicherheitskonzepts geäußert haben. Es sind bisher der FC Union (der am längsten schon auf Konfrontationskurs zur Sanktionslogik des Verbandes gegangen ist und als einziger Bundesligist dem Gipfel "Für Fußball. Gegen Gewalt" im Junli ferngeblieben war), der FC St. Pauli (der wie Union den Text der jüngst verlesenen Erklärung aller DFL-Kapitäne abänderte, um die Fans nicht so sehr von oben herab zu behandeln - anders als Union aber nicht auf die Kritik an Pyrotechnik verzichten wollte), der VfL Wolfsburg, Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC.

Auf Distanz gegangen sind in Stellungnahmen zusätzlich auch der 1. FC Köln, Augsburg und 1860 München. Während etwa BVB-Boss Watzke äußerte, mit dem Entwurf des Konzepts "Sicheres Stadionerlebnis" "sehr gut leben" zu können, stellt der VfL Wolfsburg in einem der am deutlichsten formulierten Statements fest, dass die gravierendste Kritik darin bestehe, "dass dieses Konzept komplett ohne Einbindung der Fans entstanden ist."

"Wir haben in der Vergangenheit stets sehr gute Erfahrungen damit gemacht, im Dialog mit unseren Fans gemeinsam vernünftige Lösungen für Problemstellungen zu  erarbeiten", heißt es weiter bei den Wölfen. "Nicht zuletzt dieser Dialog und das daraus resultierende gegenseitige Verständnis war und ist maßgeblich für ein vertrauensvolles Miteinander, das wiederum ein hohes Maß an Sicherheit erst ermöglicht." Demgegenüber seien große Teile des DFL-Konzepts "rechtlich bedenklich, unverhältnismäßig, praxisfern und damit nicht zielführend". Der VfL kommt sogar zu dem Schluss: "Wird das Konzept in dieser Form und ohne Dialog mit den Fangruppen beschlossen, befürchten wir einen unbedingt zu vermeidenden Anstieg von Gewalt sowie ein stark vermehrtes Abbrennen von Pyrotechnik in den Bundesliga-Stadien."

Das sind schon erstaunlich klare Töne und die hochoffiziöse Formulierung dessen, was etwa St. Pauli schon im Januar anlässlich von Tumulten beim Hamburger Hallenturnier versucht hatte: des Schulterschlusses mit dein eigenen Anhängern gegen "übertriebene" Sicherheitsrhetorik. Die schiere Menge der Clubs (neben den genannten acht haben zum Beispiel Mainz, Hoffenheim und Nürnberg um eine Verlängerung der Beschlussfrist für das Papier gebeten) zeigt, dass viele Vereine ein großes Risiko darin sehen, konfrontativ gegen die Fans vorzugehen.

2) Die Politik

Ohne die Verantwortlichen als besonders klug oder umsichtig zu preisen, kann man schlicht feststellen, dass es nicht im Interesse der Vereine ist, auf bedingungslose Härte zu setzen. Anders sieht die Sache für Innenpolitiker aus. Das demonstrierte etwa Lorenz Caffier, Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister und aktueller Vorsitzender der Innenministerkonferenz der Länder. Der CDU-Politiker wurde im Gespräch mit der Sportbild mit der Aussage zitiert, "dass die Zeit zum Handeln gekommen ist".

Eine beeindruckende Phrase, kombiniert sie doch in vorbildlicher Weise zur Schau getragene Entschlossenheit mit konsequentem Verzicht auf konkrete und überprüfbare Vorschläge. Diesem Geist entsprang auch das nächste Caffier-Soundbite: "Die am Samstag [beim Spiel in Dortmund, Anm. d. Red.] gezeigte Form der Gewalt gegen Fans gegnerischer Mannschaften sowie auch gegen Polizeibeamte dürfen die Vereine und die Politik nicht länger hinnehmen". Und weil er gerade dabei war: "Geredet ist nun genug. Jetzt müssen Taten folgen."

Diese Linie entspringt der Interessenlage eines Innenpolitikers, der mit Law-and-Order-Themen bei den Wählern punkten möchte. Berichte über gewalttättige Ausschreitungen rufen in großen Teilen der Öffentlichkeit Empörung hervor, darauf reagiert man als für die öffentliche Ordnung verantwortlicher Amtsträger mit dem Eindruck, hart durchgreifen zu wollen, wobei die Vagheit der Formulierung einerseits Phantasie ermöglicht, was alles für "Taten" vorstellbar wären, andererseits aber auch gegen Widerspruch immunisiert. Wer kann schon pauschal gegen "Handeln" sein?

Was genau damit gemeint sein könnte, präzisierte Boris Rhein, Innenminister Hessens: "Verschiedene Proficlubs senden derzeit mit ihrer Skepsis gegenüber dem Sicherheitskonzept von DFB und DFL die falschen Signale an ihre Fans", griff der CDU-Mann die Position der angesprochenen Clubs direkt an. Caffier wiederum zeigte sich gegenüber der Fachzeitschrift Super-Illu klarer als in der Sportbild: "Erreichen wir in absehbarer Zeit über diese Punkte keinen Konsens, sehen wir als verantwortliche Innenminister und -senatoren keinen Grund mehr, auf eine Kostenerstattung für Polizeieinsätze in Stadien zu verzichten".

3) Die Polizei

Diese Drohung wird immer wieder erhoben und wurde zum Wochenbeginn auch wieder von der Deutschen Polizei-Gewerkschaft (DPolG) bekräftigt, deren NRW-Landesvorsitzender Erich Rettinghaus sagte: "Wir bleiben dabei und fordern eine Sicherheitsgebühr des DFB und DFL in Höhe von mindestens 50 Millionen Euro." Auch hier gilt, dass solche Forderungen in der breiten Öffentlichkeit mehrheitsfähig sind, auch wenn die rechtliche Frage, ob die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit eine Art freiwillig gewährte Leistung ist, für die der Staat bisher großzügiger Weise kein Geld vom DFB eingetrieben hat, wohl mindestens umstritten ist.

Aber um rechtliche Machbarkeit geht es hier auch weniger als um die Stimmung "im Volk", und das findet großenteils das Oktoberfest (bei dem in diesem Jahr fast dreimal so viele Festnahmen durch die Polizei gab wie rund ums Derby Dortmund - Schalke, und in zwei Wochen mehr als 2.000 Polizeieinsätze registriert wurden) nicht problematisch, weshalb zumindest uns die Forderung, die Wiesn-Wirte selbst sollten die Polizeigehälter bezahlen, auch noch nicht zu Ohren gekommen ist.

Dass es tatsächlich nicht allen Beteiligten um die Verfolgung nur der härtesten Gewalttaten geht, verrät derweil zwischen den Zeilen die Stellungnahme von Arnold Plickert, des stellvertretenden Landersvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in NRW: "Diese Gruppierung spricht nicht mit der Polizei. Diese Gruppierung erkennt Recht und Gesetz nicht an. Deshalb muss gezielt gegen die kleine Gruppe vorgegangen werden".

"Diese Gruppierung" wurde von der Deutschen Presse-Agentur hilfreicherweise mit dem Synonym "Krawallmacher" erklärt. Dabei trifft genau die Charakterisierung "spricht nicht mit der Polizei" pauschal auf fast alle sich als Ultras verstehenden Fans zu, zu deren "Ehrenkodex" es gehört, nicht mit der Polizei zu kooperieren, sondern Probleme "intern" zu lösen. Was immer man davon halten mag - es ist keine Straftat, "nicht mit der Polizei zu sprechen", und genau das sollte sicherlich kein Grund sein, "gezielt" gegen die Ultras "vorzugehen". Zumindest in einem demokratischen Rechtsstaat nicht.

Wo man übrigens bis zum Abend gar nichts zum Sicherheitspapier und den unterschiedlichen Standpunkten (obwohl es laut Schalkes Peter Peters, Vorsitzender der Kommission "Sicheres Stadionerlebnis", nur "wenig Dissonanz" gab) fand, war die Seite der DFL, bundesliga.de. Dort konnte man aber immerhin "einen von 50 Match Attax-Adventskalendern gewinnen".