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Rummenigge: Kommunikation ist schiefgelaufen
Die Punkte, die die DFB-Richtlinien betreffen, müssen vom DFB-Präsidium bei seiner Sitzung am 25. Januar noch abgesegnet werden. Dabei könne es aber nur "unwesentliche inhaltliche Anpassungen" geben, so die Deutsche Fußball Liga. "Wir haben uns von den Fans nicht entfernt, es scheint nur in der Kommunikation etwas schiefgelaufen zu sein", erklärte Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München am Rande der Veranstaltung.
Innenminister von Bund und Ländern hatten DFL, DFB und die Vereine aufgefordert, nach vermehrten Ausschreitungen in den Arenen zu einer Entscheidung zu kommen. Rauball verlangte von der Politik nach den zum Teil hitzigen Debatten der vergangenen Wochen, von Drohungen in Richtung der Verbände, Vereine und Fans, etwa in Bezug auf die Bezahlung von Polizeieinsätzen, abzusehen. Solche Drohungen müssten "ein für alle Mal vom Tisch sein", monierte der Präsident von Borussia Dortmund.
Politiker und Polizeigewerkschaft zufrieden
Zugleich lobte Rauball das Votum der Clubs, das seiner Ansicht nach die Autonomie des Liga-Verbandes stärke. Nichts sei schlimmer, als eine Verbandsautonomie zu haben, aber dennoch "nach Vorstellung der anderen" arbeiten zu müssen, sagte er. Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) sprach von einem guten Tag für die Sicherheit bei Fußballspielen und forderte die Clubs auf, die Vorhaben umzusetzen: "Mit den Beschlüssen setzen die Vereine ein deutliches Signal für mehr Sicherheit."
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) zeigte sich ebenfalls von der Verabschiedung des Sicherheitskonzepts erfreut. "Es war höchste Zeit, dass der zunehmenden Gewalt in und um deutsche Fußball-Stadien mit konkreten Maßnahmen begegnet wird. Die Richtung, die die DFL jetzt einschlägt, ist nachvollziehbar", erklärte der DPolG-Bundesvorsitzender Rainer Wendt. Das Papier war nach dem Sicherheitsgipfel mit Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU), Lorenz Caffier (CDU), Vorsitzender der Innenministerkonferenz, DFB und Ligaverband im vergangenen Juli in Berlin entstanden.