Das DFB Sportgericht hat in erster Instanz den Einspruch von Hertha BSC gegen die Wertung des Relegationsspiels bei Fortuna Düsseldorf abgelehnt. Die Berliner reagierten prompt und gehen in die Berufung vor das DFB-Bundesgericht.
Das Relegationsspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC wird nicht wiederholt. Das teilte das Sportgericht des DFB mit. Der Einspruch von Hertha BSC wurde als unbegründet abgewiesen, sagte der Vorsitzende Richter Hans E. Lorenz.
"Der Einspruch hatte keinen Erfolg, weil kein Einspruchsgrund nachzuweisen war. Der Schiedsrichter hat jederzeit regelkonform gehandelt, und die von Hertha BSC behauptete einseitige Schwächung durch die Unterbrechung konnte nicht belegt werden", wurde Lorenz auf der Homepage des DFB zitiert.
Hertha geht in die Berufung
Die Berliner reagierten prompt und setzen den Kampf in einer Berufungsverhandlung vor dem DFB-Bundesgericht fort. Das erklärte Hertha-Anwalt Christoph Schickhardt. Da in diesem Fall Eilbedürftigkeit besteht, wird es noch diese Woche zusammentreten. Die Fristen wurden auf jeweils 24 Stunden für die Einlegung und die Begründung des Einspruchs verkürzt. Als letzte Instanz kämen dann das unabhängige Deutsche Sportschiedsgericht oder das Schiedsgericht der Lizenzvereine im Profifußball infrage.
"Das war hier und heute und am Freitag eine schwierige Entscheidung für uns", sagte Lorenz und betonte: "Auch wenn der Einspruch keinen Erfolg hatte, sagen wir ausdrücklich, dass wir Verständnis haben, dass der Verein nach diesem Strohhalm gegriffen hat." Das DFB-Sportgericht hatte sich am Freitag nach mehr als sechsstündiger Beweisaufnahme vertagt. Hertha hatte nach dem 2:2 in Düsseldorf Protest eingelegt.
Weil Fortuna-Anhänger schon vor dem Abpfiff den Rasen stürmten, hatte Schiedsrichter Wolfgang Stark das Spiel für 21 Minuten unterbrochen. Als die Fans den Rasen wieder verlassen hatten, pfiff der Referee die Partie noch einmal für 93 Sekunden an. Einen Tag später legte die Hertha Einspruch ein. "Ein regulärer Spielbetrieb war für uns nicht mehr möglich", begründete Manager Michael Preetz.
Ermittlungen gegen Spieler laufen noch
Gegen die Berliner Profis Lewan Kobiaschwili, Christian Lell, Thomas Kraft und Andre Mijatovic hat der DFB-Kontrollausschuss Ermittlungen eingeleitet. Diese Fälle werden zu einem späteren Zeitpunkt behandelt.
Auf beide Vereine warten daher noch Strafen. So muss Hertha mit einer Geldstrafe rechnen, weil Fans Bengalos gezündet und auch aufs Spielfeld geworfen hatten. Düsseldorf droht wegen des Platzsturms sogar ein Geisterspiel oder eine Platzsperre.
Zu einer möglichen Geldstrafe sagte Fortuna-Finanzvorstand Paul Jäger der Zeitung Express: "Wir werden das unter denen aufteilen, die wir ausfindig machen können. Alle anderen können anonym in einen Pool einzahlen. Dann ist es für den Rest nicht ganz so teuer."