RB Leipzig darf wohl schon für die 2. Liga planen. Nach sechs Siegen ohne Gegentor in Serie haben die Sachsen bereits 15 Punkte Vorsprung vor einem Nichtaufstiegsplatz.
Nach dem "Big Point" im Aufstiegsrennen ist der Durchmarsch von RB Leipzig wohl nur noch eine Frage der Zeit. "Wenn wir weiter unsere Spiele gewinnen, können die anderen machen, was sie wollen", sagte Siegtorschütze Daniel Frahn nach dem wichtigen 1:0 im Spitzenspiel gegen den Mitkonkurrenten VfL Osnabrück im "MDR". Noch gebe es zwar nichts zu feiern, "aber vielleicht irgendwann am Ende der Saison."
15 Punkte Vorsprung haben die finanzstarken und dementsprechend ambitionierten Sachsen nach dem sechsten Sieg in Serie vor den Osnabrückern auf dem ersten Nichtaufstiegsplatz. Bei noch neun verbleibenden Spielen nur noch theoretisch aufzuholen.
Fünf Punkte Abstand sind es auf den Relegationsplatz und Darmstadt 98 - wenn die Leipziger ihre aktuelle Form aber beibehalten, ist eher noch der Sprung auf Platz eins wahrscheinlicher, als das Abrutschen aus den direkten Aufstiegsrängen.
Sechsmal in Folge zu null
Vor allem in der Defensive ist RB derzeit eine Klasse für sich. Zum sechsten Mal hintereinander stand die Null beim Team von Trainer Alexander Zorniger. "Es war ein Big Point. Man sieht es an jeder Faser, wie jeder im Team ein Tor verhindern will.", sagte Zorniger. Und hatte dabei vor allem die Szene in der 75. Minute im Kopf.
Beim Stande von 1:0 umkurvte der Osnabrücker Pascal Testroet RB-Keeper Benjamin Bellot und schoss aufs vermeintich leere Tor - doch der Leipziger Verteidiger Tim Sebastian rutschte in letzter Sekunde in die Schussbahn und köpfte den Ball noch aus der Gefahrenzone. "Das war wie ein Tor in der 90. Minute", sagte Sebastian, der seine Rettungstat auch anschließend wie einen Treffer gefeiert hatte: "Das war Emotion pur."
Während sportlich für RB alles klar zu sein scheint, gibt es aber auf einem anderen Gebiet noch Rätselraten. Und zwar um die Erteilung der Zweitligalizenz im Falle des Aufstiegs. Während DFB-Vizepräsident Rainer Milkoreit zuletzt erklärt hatte, er erwarte für die Leipziger keine Probleme, zeigte sich DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig über diese Aussage "verwundert".
Streitpunkt ist offenbar, ob die Vereinssatzung mit den Regeln der DFL in Einklang steht. Nach Aussage Milkoreits habe RB aber entsprechende Änderungen bereits in Gang gebracht. Ein Ende der Spekulation dürfte es aber erst mit dem Lizenzentscheid der DFL geben.