RB Leipzig bleibt in der 2. Liga weiter ungeschlagen. Spätestens nach dem 3:1 gegen Eintracht Braunschweig muss die Liga vor dem Aufsteiger zittern.
Vom Durchmarsch in die Bundesliga will bei RB Leipzig niemand sprechen, doch der ungeschlagene Aufsteiger schickte zumindest schon eine Kampfansage an die Konkurrenz. "Wenn Boyd und Rebic fit sind, sind wir noch stärker", sagte Sportdirektor Ralf Rangnick nach dem überzeugenden 3:1 (2:0) gegen Bundesliga-Absteiger Eintracht Braunschweig der Bild am Sonntag.
Obwohl der finanzkräftige Emporkömmling aktuell auf US-Nationalspieler Terrence Boyd (Kreuzbandanriss) und den kroatischen WM-Teilnehmer Ante Rebic (Trainings-Rückstand) verzichten muss, läuft es perfekt. Mit elf Punkten aus fünf Spielen und dem zweiten Tabellenplatz können die Sachsen mit dem Auftakt in ihre Premierensaison in der 2. Fußball-Bundesliga mehr als zufrieden sein. "Jetzt kann man sagen, dass der Start geglückt ist. Wir sind in der Liga angekommen", sagte Joshua Kimmich.
Der U19-Europameister hatte am Samstag mit seinen beiden Vorlagen großen Anteil am dritten Saisonsieg. Die Treffer erzielten der erneut sehr starke dänische Nationalspieler Yussuf Poulsen (19./84.) und Kapitän Daniel Frahn (20.) vor 24.949 Zuschauern in der Leipziger WM-Arena. Havard Nielsen (48.) traf für Braunschweig zum Anschluss.
Zorniger und Lieberknecht geraten aneinander
RB überrollte das Bundesliga-Gründungsmitglied zu Beginn förmlich, traf innerhalb von nur 80 Sekunden doppelt und ließ erst in der zweiten Halbzeit etwas nach. "Da ist viel Engagement und Selbstvertrauen dabei, die Jungs spielen gerade schon guten Fußball", lobte Trainer Alexander Zorniger, der sich so früh in der Saison allerdings noch nicht für die Tabelle interessiert: "Ich schaue sicherlich jede Woche mal auf die Tabelle, aber nur, um mir einen Überblick zu verschaffen und nicht um zu jubeln."Sicher sei der zweite Platz "schön für die Fans", doch Zorniger schaut nach zwei Aufstiegen in zwei Jahren lieber schon auf das anstehende Auswärtsspiel am kommenden Sonntag bei Union Berlin. "Das ist meine Aufgabe", betonte Zorniger, der sich auch über das erste Zweitliga-Gegentor für seinen Klub nicht lange ärgerte: "Jetzt haben wir es bekommen und können uns auf andere Dinge konzentrieren."
Zoff gab es nach dem Spiel, als Zorniger kurz mit Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht aneinandergeriet. Die Leipziger hatten den Ball nicht ins Aus gespielt, als Ken Reichel verletzt am Boden lag. "Es war ein Fehlverhalten von uns. Da möchte ich mich entschuldigen", sagte Zorniger. Lieberknecht wiederum entschuldigte sich für eine unbedachte Geste in Richtung des Leipziger Publikums.
Während bei RasenBallsport nach dem Abpfiff beste Stimmung herrschte, war die Laune bei den Gästen getrübt. Nach der dritten Niederlage in Folge liegen die Niedersachsen mit nur vier Zählern näher an den Abstiegs- als an den Aufstiegsrängen. "Wir haben in den entscheidenden Momenten wieder mal gravierende Fehler gemacht", sagte Lieberknecht: "Aber wir werden weiter daran arbeiten."