Barca blendet weiter das Chaos um Neymar aus, Atletico muss einen empfindliche Schwächung verdauen. Derweil strebt Real in Bilbao eine Ligapremiere an.
Der FC Barcelona wird auch am 22.Spieltag der Primera Division gegen den krisengeschüttelten FC Valencia versuchen, das Chaos um den Transfer von Neymar auszublenden. Atletico Madrid bekommt es mit Real Sociedad zu tun, im Auswärtsspiel bei Athletic Bilbao will Real Madrid auf den Rekord-Januar noch eins draufsetzen.
FC Barcelona - FC Valencia (Sa., ab 16 Uhr im Live-Ticker)
Während der Wirbel um Neymars Transfer den Verein erschüttert, überzeugt das Team von Gerardo Martino sportlich. "Unsere Spieler waren permanent von Problemen umgeben. Die Antwort gaben sie auf dem Rasen. Sie wissen, dass dies der beste Weg ist und tun es in jedem Spiel", lobte der 51-jährige Trainer die deutlichen Siege in Pokal (5:1 über Levante) und Liga (3:0 gegen Malaga).
Da kommt Valencia gerade recht: Während die Zukunft des hochverschuldeten Vereins trotz eines lukrativen Angebots durch Milliardär Peter Lim aus Singapur noch immer nicht gesichert ist, enttäuscht die Mannschaft sportlich regelmäßig. In den letzten zehn Auftritten gab es nur zwei Siege, der letzte Sieg der Ches gegen Barcelona liegt mittlerweile über fünf Jahre zurück.
Der am Donnerstag aus China zum Medizincheck eingeflogene Seydou Keita wird zwar im Stadion sein, Valencias Mittelfeld wird er aber noch nicht verstärken können. Immerhin geht der 34-Jährige damit der größten Stärke seine Ex-Klubs aus dem Weg: Barca hat in dieser Saison jedes seiner zehn La-Liga-Heimspiele gewonnen. Vielleicht auch deshalb richten die Basken ihren Blick nach Osten. Weil in China am 31. Januar das "Jahr des Pferdes" anbricht, wird Barca mit einem passenden chinesischen Schriftzeichen am Ärmel auflaufen das "Jahr des Marketings" hört eben nie auf.
Atletico Madrid - Real Sociedad (So., ab 19 Uhr im Live-Ticker)
Der 2:1-Erfolg im Pokal bei Athletic Bilbao sorgt bei Atletico für einen neuerlichen Motivationsschub. Der Mannschaft von Trainer Diego Simeone gelang es als erstem Team, das San Mames als Sieger zu verlassen. "Die Mannschaft ist in sehr guter Form. Wir konnten erneut beweisen, dass wir zu Recht oben mitspielen", sagte Emiliano Insua nach der Pokalpartie selbstsicher.
Für den Sieg zahlte Atletico jedoch einen hohen Preis. Filipe Luis fällt mit einer Adduktorenverletzung mehr als einen Monat aus und geht aktuell an Krücken. Profitiert Real Sociedad davon" Einen Tag weniger hatten die Spieler San Sebastians Zeit zur Regeneration, schließlich stand am Donnerstag das Copa-Viertelfinale gegen Racing Santander an.
Eigentlich. Denn der Drittligist boykottierte das Rückspiel (daheim hatte Sociedad 3:1 gewonnen) und verließ aufgrund ausstehender Gehaltszahlungen nach dem Anpfiff geschlossen vom Feld. So steht Sociedad nun kampflos im Halbfinale gegen Barca, außer Spesen nichts gewesen. Ob Neuzugang Sergio Canales aus Valencia schon gegen Madrid mitwirken kann, ist noch unklar.
Athletic Bilbao - Real Madrid (So., 21 Uhr)
Real hat mit Bilbao die schwerste Aufgabe der drei Titelkandidaten vor der Brust. Der Tabellenvierte musste in elf Liga-Heimspielen bisher keine einzige Niederlage hinnehmen und konnte im Gegenzug ganze neun Siege einfahren allerdings ging das Pokalspiel gegen Atletico verloren.
"Wir sind zuhause sehr stark, schießen viele Tore und ich erwarte, dass wir die Chancen nutzen, die sich uns bieten werden", tönte Mittelfeldmann Markel Susaeta. Auch dem Starensemble aus Madrid soll das Leben so schwer wie möglich gemacht werden aber das ist heiß wie Frittenfett. Alle acht Spiele im Januar wurden gewonnen, Vereinsrekord.
Eine Herausforderung, die Weltfußballer Cristiano Ronaldo also gerne annimmt. Der 28-Jährige ist aktuell in Topform und hat in dieser Saison bereits 22 Tore geschossen. Siegtorschütze Jese aus dem Pokal wird dagegen wohl weichen müssen, sofern Gareth Bale sein Comeback geben kann. "Wir hoffen, dass er rechtzeitig fit wird. Wenn Bale spielen kann, wird er spielen. Wenn er nicht spielen kann, wird Jese eine Option sein", erklärte Trainer Carlo Ancelotti.
Autor: Jan Höfling