Lokalmatador Stefan Bradl hat beim Großen Preis von Deutschland auf dem Sachsenring ein Debakel erlebt. Der 24-Jährige aus Zahling wurde beim Heimrennen 16. und musste die schlechteste Platzierung seiner MotoGP-Karriere verkraften. Nie zuvor war der Honda-Pilot in der Königsklasse ohne Punkte geblieben, wenn er ins Ziel kam.
"Mir fehlen die Worte", sagte Bradl: "Wir hatten heute einen Griff ins Klo." Grund für die großen Probleme seien unerwartete Schwierigkeiten beim kurzfristigen Umbau der Maschine gewesen. "Ich bin mit einem gemischten Setup gefahren. Halb nass, halb trocken", so Bradl.
Derweil gewann Weltmeister Marc Márquez beim spanischen Dreifacherfolg vor Dani Pedrosa (beide Honda) und feierte den neunten Sieg im neunten Saisonrennen. Dritter wurde beim letzten Grand Prix vor der Sommerpause Jorge Lorenzo (Yamaha).
Nach einem Regenschauer war Bradl als einziger der Topfahrer mit Slicks in die Startaufstellung gefahren. Der Großteil des Feldes wechselte nach der Aufwärmrunde die Maschine und ging aus der Box mit den Trockenreifen ins Rennen.
Taktik geht nicht auf
Bradl, Dritter des Qualifyings, stand einsam und allein an der Startlinie, konnte sich aber nicht weit von den Verfolgern absetzen. Nach wenigen Runden ging Márquez vorbei, dann schluckte ein Konkurrent nach dem anderen Bradl ("Der Vorderreifen war nach drei Runden k.o."), der im Kampf um einen neuen Vertrag einen schweren Rückschlag erlitt.Während Bradl um seinen Platz beim LCR-Team bangen muss, schreibt Márquez weiter Geschichte. Als erster Fahrer seit Rekordweltmeister Giacomo Agostini (Italien/15 Titel) im Jahr 1970 hat der 21-Jährige die ersten neun Rennen gewonnen. Für Márquez war es bereits der fünfte Sieg in Serie am Sachsenring.