Der frühere Tottenham-Profi und heutige Kolumnist Glenn Hoddle kritisierte vor der Premier-League-Partie zwischen Manchester City und dem FC Arsenal die Spieleinstellung von Pep Guardiola.
Nach einem beeindruckenden Saisonstart stand das Team von Guardiola in den letzten Wochen immer wieder vor Schwierigkeiten und hat mittlerweile zehn Punkte Rückstand auf Tabellenführer Chelsea.
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"Instinktiv bin ich auf seiner Seite. Ich habe es geliebt, seinen Teams zuzuschauen", schrieb Hoddle in seiner Kolumne für die Daily Mail. "Aber als er nach England kam, habe ich auch gesagt, dass es sein größter Test werden würde und dass er sich an den Spielstil hier anpassen müsste."
"Was ich im Moment sehe, ist fußballerischer Selbstmord", kritisierte der ehemalige Nationalspieler und erklärte: "Teams genießen es, gegen City zu spielen. Sie reiben sich ihre Hände und sagen: 'Gut, wenn sie so spielen wollen, großartig. Wir setzen sie unter Druck und lassen sie Fehler machen.'"
"Bei City nicht das Team"
Wie bereits zuvor beim FC Barcelona und dem FC Bayern München versucht der Star-Trainer auch bei den Citizens seine Definition von Fußball umzusetzen. "Es ist nichts falsch daran, dass Spiel von hinten aufzubauen, aber wenn man sich dafür entscheidet, ist es wichtig, wo man so spielt", meinte Hoddle. Der 53-malige Nationalspieler erklärte, der enorme Wettbewerb in der Premier League würde es unmöglich machen, mit einem solchen Fußball Erfolg zu haben.
"Pep konnte es bei Barcelona und Bayern München umsetzen, wo die meisten Gegner Angst vor ihnen haben und sie nicht aggressiv attackieren würden. Aber in England ist das schwierig und bei City hat er nicht einmal annährend das Team, dass er bei Bayern oder Barca hatte", sagte der frühere Nationaltrainer. "Wenn man von hinten heraus spielen will, ist man nur so gut wie der schlechteste Spieler auf dem Platz. Vielleicht hast du einen oder zwei herausragende Spieler, aber wenn man zwei oder drei Spieler hat, die nicht damit zurechtkommen, geht es schief."
Besonders die Außenverteidiger der Skyblues bereiteten Hoddle Sorgen: "Es ist sehr schwierig von Spielern wie Bacary Sagna oder Aleksandar Kolarov zu verlangen, so zu spielen, wie er es verlangt. Gegner können den Ball abfangen und haben ihn weit vorne."
Neue Herausforderung bei City
"Die Schwierigkeiten für Guardiola stecken in der Defensive, nicht in der Offensive. Es ist okay zu sagen: 'Ich bin kein Coach für Zweikämpfe', aber in England ist es ein wichtiger Teil des Spiels", stellte Hoddle klar.
Um wirklichen Erfolg bei City zu haben, müsse sich der Trainer für eine Veränderung seiner Philosophie entscheiden: "Er muss verstehen, dass es hier anders ist; es gibt viele Teams, die sich mit City messen können und auch die Teams, die vermeintlich schwächer sind, haben keine Angst, insbesondere zu Hause."
"Sobald sein Team einmal in das letzte Drittel kommt, spielen sie vielleicht den besten Fußball der Liga; aber im Moment überspielen sie es verschwenderisch und kommen nicht oft genug in den Bereich", analysierte er und erklärte final: "Die Spieler sind verunsichert und sobald das Selbstvertrauen einmal blutet, ist es schwierig die Blutung zu stoppen. Zurzeit sieht Guardiola aus wie ein Gefangener seiner eigenen Ideologie."