Olympique Lyon bleibt im Frauenfußball das Maß aller Dinge und hat erneut die Champions League gewonnen. Die Französinnen, die seit zwei Jahren in der Königklasse ungeschlagen sind, konnten ihre Dominanz zwar nur selten andeuten, bekamen vor einer Rekordkulisse jedoch unnötige Gastgeschenke.
Aus der Traum vom ersten Champions-League-Titel: Die Frauen des 1. FFC Frankfurt haben dem Druck vor einer Rekordkulisse von 50.212 Zuschauern beim Heimfinale nicht standgehalten. Der einstige deutsche Branchenführer im Frauen-Fußball unterlag im Münchner Olympiastadion Olympique Lyon mit 0:2 (0:2) durch die Tore von Eugénie le Sommer in der 15. Minute per Foulelfmeter und Camille Abily (28.).
Olympique, das in der Vorschlussrunde auch schon den deutschen Meister 1. FFC Turbine Potsdam ausgeschaltet hatten, verteidigte damit seinen Titel. Für Frankfurt machte die Niederlage das Fiasko fünf Tage nach der Finalpleite im DFB-Pokal und dem aktuell vierten Bundesligarang perfekt.
Zur tragischen Figur avancierte vor der bisher größten Kulisse eines Vereinsspiels auf europäischer Ebene Nationalspielerin Melanie Behringer. Sie verschuldete nach einem Abspielfehler den Elfmeter zur Führung der Französinnen. Kurz vor der Pause vergab sie auch noch die beste Chance der Frankfurterinnen, die alles andere als schlecht in die Partie gestartet waren.
Platini staunt im Stehen
Sandra Smisek, Spielführerin anstelle der verletzten Nationaltürhüterin Nadine Angerer, gab den ersten Warnschuss nach nur 48 Sekunden ab. Da hatte selbst UEFA-Präsident Michel Platini in der Ehrenloge kaum Platz genommen. Nichts war von Nervosität bei den Frankfurterinnen ob der Zuschauerzahl zu spüren, auch nichts von Nachwehen des verlorenen DFB-Pokalfinales gegen Bayern.