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Bestens in Erinnerung geblieben sind auch die Sätze von Chris Chelios. Es sei offensichtlich, dass Bettman keine Ahnung vom Eishockey habe, betonte der damalige Verteidiger der Chicago Blackhawks, der dem Neuen ein "Kleiner Mann-Syndrom" bescheinigte und völlig unaufgeregt anfügte: "Wenn ich Gary Bettman wäre, würde ich mir Sorgen um mein Wohl und das meiner Familie machen. Ein verrückter Fan oder sogar Spieler könnte die Sache womöglich in die eigenen Hände nehmen und ihn beseitigen wollen." Nach 104 Tagen war der Arbeitskampf in der NHL beendet und zumindest eine verkürzte Saison gerettet.
NHL-Spieler haben vor Jahren auf Geld verzichtet
Auch beim nördlichen Nachbarn sind sie nicht gut auf Bettman zu sprechen. Er habe eine "anti-kanadische Haltung", hieß es, nachdem Bettman in den Neunzigern die Traditionsteams Winnipeg Jets und Quebec Nordiques nach Phoenix und Denver umsiedelte.
In der Saison 2004/05 sorgte der gelernte Rechtsanwalt dann für ein Novum im nordamerikanischen Profisport - als die Tarifgespräche erneut stockten, sagte er die komplette Spielzeit ab. Und erst als er androhte, eine weitere Saison ausfallen zu lassen, gaben die Spieler nach, akzeptierten eine Lohnkürzung um 24 Prozent sowie die Einführung einer Gehaltsobergrenze.
Seitdem sind die Ligaeinnahmen um mehr als 40 Prozent gestiegen, Bettmans Gehalt hat sich auf rund acht Millionen Dollar verdoppelt. Den erneuten Arbeitsstopp kreidet er sich auch selbst an. "Wir haben vor sieben Jahren einen Deal gemacht, den wir für fair hielten. Aber letztlich war er zu fair", sagt Bettman. Er verweist auf die Arbeitskämpfe der NBA und NFL vor einem Jahr. In beiden Ligen, so Bettman, hätten die Spieler eingesehen, dass es an der Zeit ist, sich einzuschränken.
Seidenberg: "Keiner von uns mag ihn"
Dass es derzeit kein NHL-Eishockey gebe, bedauere er, sagt der Commissioner. Marcel Goc (Florida Panthers) hält das für Heuchelei. "Für uns Spieler war der Lockout die letzte Option, die andere Seite hingegen hat es anders gesehen."
Nationalmannschaftskollege Christian Ehrhoff, der während des Lockouts zu den Krefeld Pinguinen zurückgekehrt ist, erinnert daran, dass man vorerst auch ohne neuen Deal und zu den alten Konditionen weitergespielt hätte. Bettman jedoch hatte von den Besitzern die klare Marschroute bekommen, die Spieler auszusperren. "Er macht, was die Besitzer wollen, um in seinem Job zu bleiben. Keiner von uns mag ihn", so Seidenberg.