Die Deutsche Eishockey-Liga profitiert durch den Spieler-Lockout in der NHL und darf sich auf attraktive Spieler freuen. Nach Christian Ehrhoff, der für die Krefeld Pinguine auflaufen wird, sicherten sich die Adler Mannheim die Dienste von Dennis Seidenberg und Marcel Goc.
Damit sind in Mannheim die beiden Brüderpaare Dennis und Yannic Seidenberg sowie Marcel und Nikolai Goc vereint. Während Ehrhoff (Buffalo Sabres) aber für die Pinguine bereits gegen den Hamburg Freezers auflaufen kann und, wie er selbst sagt, "ganz nervös" ist, fehlen bei Seidenberg (Boston Bruins) und Goc (Florida Panthers) noch die Genehmigungen ihrer NHL-Clubs, bevor sie für die Adler Mannheim spielen können.
Goc soll bereits auf dem Weg nach Mannheim sein, der genaue Zeitpunkt der Ankunft Seidenbergs steht noch nicht fest. Beide können frühestens am 28. September gegen die Nürnberg Ice Tigers für die Adler Mannheim auf dem Eis stehen.
Eisbären Berlin wollen noch einen NHL-Verteidiger
Aber nicht nur die Adler Mannheim sind derzeit aktiv dabei, NHL-Profis für ihren Kader zu verpflichten, auch DEL-Meister Eisbären Berlin will nach dem DEL-Fehlstart noch den einen oder anderen Hochkaräter verpflichten. Erste Priorität hat dabei ein erfahrener Verteidiger. "Wenn einer nur für zwei Monate kommen würde, wäre das nicht schlimm", sagte Eisbären-Manager Peter John Lee laut morgenpost.de. Denn schließlich kämen dann die verletzten Spieler zurück, die den Eisbären derzeit nicht zur Verfügung stehen.
Für riesiges Medieninteresse sorgte die Vorstellung von Christian Ehrhoff bei den Krefeld Pinguinen. "So viel war hier nicht einmal los, als wir Deutscher Meister geworden sind", staunte Pinguine-Pressesprecher André Schicks bei der Vorstellung. Dabei spielt Ehrhoff für seinen Heimatverein kostenlos, verzichtet zu 100 Prozent auf Gehalt. Nur die Versicherungssumme von stattlichen 20.000 Euro muss der Club tragen.
Schweizer Clubs sammeln NHL-Stars ein
Während die DEL-Clubs bisher nur deutsche NHL-Stars verpflichtet haben, war man in der Schweiz auch international nicht untätig und holte einige Kracher in die Liga. Neben einigen Schweizer NHL-Profis, die in die Heimat zurückkehrten, zog es auch Luca Sbisa (Anaheim Ducks), Jason Spezza (Ottawa Senators) und Logan Couture (San Jose Sharks) in die Alpen - die beiden Letztgenannten waren auch den Eisbären Berlin angeboten worden. Zum HC Davos kehrten Joe Thornton (San Jose Sharks) und Rick Nash (New York Rangers) zurück - beide waren während des NHL-Lockouts 2005 mit dem Club bereits Schweizer Meister geworden.
In die höchste schwedische Liga wechselte kein Spieler, dort sind NHL-Profis unerwünscht. Dafür darf sich Zweitligist Mora IK über Anze Kopitar (Los Angeles Kings) freuen, der dort mit seinem jüngeren Bruder Gasper zusammenspielen wird.
Russische NHL-Stars unterschreiben in der KHL
Viele der in der NHL aktiven Russen, spielen wieder in ihrer Heimat in der KHL. Alex Ovechkin (Washington Capitals) zieht es zurück zu seinem Stammverein Dynamo Moskau. Metallurg Magnitogorsk schnappte sich mit Evgeni Malkin (Pittsburgh Penguins), Sergei Gonchar (Ottawa Senators) und Nikolai Kulemin (Toronto Maple Leafs) gleich drei NHL-Stars. Pavel Datsyuk von den Detroit Red Wings spielt während des NHL-Lockouts für ZSKA Moskau.
Ebenso wie die Russen zog es viele Tschechen zurück in die Heimat. So wird Jaromir Jagr für den HC Kladno spielen, der Club, an dem er auch Anteile besitzt. Vielleicht aber werden ja noch weitere DEL-Clubs aktiv und holen wie die Adler Mannheim und Krefeld Pinguine NHL-Spieler nach Deutschland.