Die Point Guards bestimmen derzeit das NBA-Geschehen. Während es bei Jeremy Lin um die Frage geht, ob er zu den Rockets wechselt oder bei den Knicks bleibt, sorgen Jason Kidd mit einem Autounfall und Kyrie Iriving mit einem Handbruch für Schlagzeilen.
Es war die Vom-Tellerwäscher-zum-Millionär-Geschichte des Frühjahrs: Die Linsanity in New York. Ausgelöst vom bisherigen Bankspieler Jeremy Lin, der bei den Knicks auf einmal die Rolle und vor allem die NBA-Spiele seines Lebens spielte. Für die meisten Knicks-Fans und NBA-Experten war nach dieser Leistung klar, dass Lin in New York bleiben wird.
Auch als in der letzten Woche ein Angebot der Houston Rockets für Lin, der als Restricted Free Agent nur wechseln kann, wenn sein derzeitiges Team das Angebot der Gegenseite nicht kontert, bekannt gemacht wurde, dachten alle, dass die Knicks ihren Point Guard wohl behalten werden. Doch dies scheint nun noch mehr so sicher.
Unter anderem deswegen weil New York zunächst Jason Kidd von den Dallas Mavericks verpflichtete, allerdings war einer der berichteten Gründe des Point Guard-Altmeisters, Lin unter seine Fittiche zu nehmen. Dazu kommt das Tauschgeschäft mit den Portland Trail Blazers, das den Knicks mit Raymond Felton - neben Center Kurt Thomas im Austauch für Center Dan Gadzuric und Forward Jared Jeffries - einen weiteren Point Guard bescherte.
Es geht ums Geld der Knicks
Noch ist alles allerdings reine Spekulation, haben die Knicks doch bis morgen Zeit, das Angebot der Rockets über 25,1 Millionen Dollar und eine Laufzeit von drei Jahren zu kontern. Die Gesamtsumme dürfte dabei weniger das Problem sein, das New York Kopfschmerzen bereitet. Es geht vielmehr um die Staffelung des Gehaltes. So sieht Houston für das dritte Jahr eine Zahlung von 14,98 Millionen vor. Legt man das derzeitige Gehaltsgefüge zugrunde, würden die Knicks nach den NBA-Regeln in Lins drittem Vertragsjahr 35 zusätzliche Millionen Luxusteuer kosten, wie die New York Times vorrechnet.
Und so sieht nicht nur ein Insider die Tage Lins in New York bereits als gezählt an. Wahrscheinlich, so zitiert nytimes.com eine Quelle, wird Lins Angebot "eher nicht" unterzeichnet. Aber "das ist alles noch nicht spruchreif", heißt es weiter. Lin selbst scheint laut ESPN vor allem von Feltons Verpflichtung überrascht worden zu sein. "Er dachte immer, sie würden einfach Houstons Angebot kontern", berichtete ein Lin-Insider espn.com. Ob die Knicks jedoch tatsächlich bereit sind, 60 Millionen Dollar für einen Spieler zu bezahlen, der gerade einmal in 25 Spielen als Starter auflief, bleibt bis morgen in den Sternen.