Nach der bitteren 0:1-Niederlage gegen Japan und dem damit verbundenen WM-Aus im Viertelfinale ließen die DFB-Damen ihren Tränen freien Lauf. Während DFB-Präsident Theo Zwanziger tröstend über den Rasen lief, musste sich Bundestrainerin Silvia Neid erste leichte Kritik gefallen lassen.
Nach der bitteren 0:1-Niederlage gegen Japan und dem damit verbundenen WM-Aus im Viertelfinale ließen die DFB-Damen ihren Tränen freien Lauf. Während DFB-Präsident Theo Zwanziger tröstend über den Rasen lief, musste sich Bundestrainerin Silvia Neid Kritik gefallen lassen.
Um 23.14 Uhr war aus dem schönen Titeltraum endgültig eine Illusion geworden. "Ich bin fassungslos. Ich kann es nicht glauben. Es ist alles aus und vorbei", brachte Nationalspielerin Linda Bresonik die allgemeine Gemütslage als Erste treffend auf den Punkt. "Ich bin sehr, sehr traurig", meinte Neid.
Die Sommerparty endete jäh, bevor sie eigentlich richtig losgehen sollte. Das Tor von Karina Maruyama in der 108. Minute vor 26.067 Fans in der Wolfsburger WM-Arena traf die DFB-Auswahl bis ins Mark. Niemand im deutschen Lager war darauf vorbereitet, bereits eine Woche vor dem Finale die Koffer zu packen und die Heimreise anzutreten.
Was soll man zu Hause?
"Ich werde irgendwie noch gar nicht erwartet zu Hause. Wir hängen jetzt so ein bisschen in der Luft. Es ist so geplant, dass wir uns im Laufe des Tages trennen. Aber ehrlich gesagt, haben wir darüber noch gar nicht gesprochen", gestand Neid, die ihre nach 120 Minuten ausgepumpte Auswahl noch auf dem Rasen zu einem Kreis versammelte. "Ich habe ihnen gesagt, dass es so etwas eben gibt im Fußball und das wir das verkraften müssen."
Nicht nur für die Spielerinnen und die bislang tolle Stimmung in Deutschland, auch für die 47 Jahre alte Fußballlehrerin ist das frühe Scheitern ein herber Rückschlag. Die Frage, ob sie sich selbst etwas vorzuwerfen habe, beantwortete Neid leicht gereizt. "Ich mache mir jetzt eigentlich gar keinen Vorwurf. Ich werde das Spiel analysieren, wenn ich mir danach irgendeinen Vorwurf machen müsste, werde ich Sie daran teilhaben lassen", sagte sie nach dem Ende der Rekordserie von 15 WM-Spielen (davon 14 Siege) ohne Niederlage.