Mesut Özil und seine Teamkollegen wollen den ersten Arsenal-Titel seit 2005 holen
Lukas Podolski knallt den Ball gegen ein hölzernes Scheunentor, Per Mertesacker dreht sich schneller, als Milch sauer wird. Vor dem FA-Cup-Finale mit dem FC Arsenal nehmen sich die deutschen Fußball-Nationalspieler in einem Werbespot für einen Wettanbieter selbst auf die Schippe - mit gespieltem Ernst entkräften sie im "Härtetest" hämische Internetkommentare.
Die beste Gelegenheit, alle Kritiker verstummen zu lassen, bekommen sie allerdings am Samstag im Londoner Wembleystadion. Mit Teamkollege Mesut Özil kämpfen die WM-Fahrer gegen den krassen Außenseiter Hull City um den legendären Silberpokal - am 13. Juli in Rio de Janeiro darf es dann gerne die goldene WM-Trophäe sein.
"Wembley muss in unserer Hand sein!"
"Ich will meinen ersten Titel in England - den FA Cup! Ich kann es kaum erwarten, erstmals als 'Gunner' in Wembley zu spielen", sagte Özil vorab - und dann? "Dann fahren wir nach Brasilien, um dort den Titel zu holen."Nach dem Finale kann das deutsche Trio noch drei Tage ausspannen, erst am 21. Mai erfolgt die Abreise ins WM-Trainingslager nach Südtirol. Zunächst aber gilt es, die Kanoniere und ihren Teammanager Arsène Wenger nach neun Jahren vom "Titelfluch" zu befreien. "Wembley muss in unserer Hand sein! Auf den Rängen und auf dem Platz", twitterte Mertesacker am Donnerstag.
"Specialist in failure", einen "Experten im Versagen", hat Wengers Intimfeind José Mourinho vom FC Chelsea den stolzen Elsässer kürzlich geschimpft - und das wurmt den weltweit geschätzten Trainer gewaltig. "Unser großes Ziel ist, Trophäen zu gewinnen. Wir haben ein enormes Verlangen nach diesem Pokal", sagte Wenger. Noch stärker als bei Spielern und Fans dürfte dieses Verlangen beim Teammanager selbst sein. Neun Jahre ohne Titel seit dem FA-Cup-Sieg 2005 - das passt nicht zu einem Mann, über den sie im Verein stets ehrfürchtig sagen: "Arsène knows."
Henry, Vieira, Lehmann
Viermal hat der bei seinem Amtsantritt 1996 selbst Experten unbekannte Trainer den Cup gewonnen, dreimal ist er Meister geworden. 2003/04 blieb Arsenal als erste Mannschaft seit 115 Jahren eine Saison lang ungeschlagen. Ein Ding der Unmöglichkeit - eigentlich. Thierry Henry, Patrick Vieira und Torwart Jens Lehmann wurden "The Untouchables" genannt, die Unantastbaren.Inzwischen jedoch, sagt Wenger, sei es "sehr schwierig", die Hand an die "Silverware" zu bekommen: "Es gibt viele andere Klubs, die das auch wollen." Die drei Deutschen wissen, wie es geht: Mertesacker war Pokalsieger mit Werder Bremen, Özil mit Werder und Real Madrid, Podolski mit Bayern München. Am Samstag könnten sie die ersten sein, die den neuen Silberpokal in den Händen halten: Die FA vergibt künftig eine exakte Kopie des Vorgängermodells von 1911, die bisherige Trophäe war offenkundig etwas altersschwach.
Besonders Özil, der das Halbfinale wegen einer Oberschenkelverletzung verpasste, wirkt motiviert. "Wir wollen diesen Titel. Wir wollen ihn", sagte er im Sky-Interview. Podolski nannte den FA-Cup "etwas ganz Besonderes. Er ist mit seiner Historie der größte Pokalwettbewerb der Welt."
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