Vor fünf Wochen wollte Ricardo Moniz noch Zweitliga-Meister werden, jetzt ist er arbeitslos: Nach dem miserablen Saisonstart hat 1860 München die Konsequenzen gezogen und den Niederländer am Mittwoch beurlaubt. Der bisherige Assistent Markus von Ahlen wurde kurzfristig befördert.
"Markus von Ahlen ist aktuell Cheftrainer. Es spricht nichts dagegen, dass er es bleibt. Er kennt die Spieler und den Verein. Und er kennt die Risiken und auch die Chancen", sagte Sportdirektor Gerhard Poschner am Mittwoch.
Von Ahlen, der bereits zweimal als Interimscoach eingesprungen war, leitete bereits am Mittwoch das Training der Münchner. Am Freitag (18.30 Uhr/Sky) soll er dann im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth die Wende einleiten und die ambitionierten Münchner aus der Krise führen.
"Sportliche Darstellung entscheidend"
Mit sechs Punkten aus den ersten sieben Spielen bei nur einem Sieg sind die Sechziger, die nach elf Jahren endlich wieder erstklassig werden wollen, unter Moniz meilenweit hinter den eigenen Ansprüchen zurückgeblieben."Wir haben schlechte Ergebnisse und eine schlechte Position in der Tabelle. Entscheidend war die sportliche Darstellung der Mannschaft in den letzten beiden Spielen. Das waren deutliche Schritte in die falsche Richtung, das war der ausschlaggebende Punkt", sagte Poschner zu den Gründen der Entlassung von Moniz.
Das enttäuschende 0:1 (0:0) am Dienstagabend beim SV Sandhausen hatte das Fass zum Überlaufen gebracht. In Überzahl hatten die Münchner in der Nachspielzeit durch einen Treffer von Andrew Wooten die dritte Saison-Niederlage hinnehmen müssen.
Von Ahlen zum dritten Mal Interimstrainer
Nun soll es also wieder von Ahlen richten. Der 43-Jährige war schon nach den Entlassungen von Alexander Schmidt und Friedhelm Funkel kurz eingesprungen. In fünf Spielen unter seiner Regie hat der TSV 1860 immerhin zehn Punkte geholt.Von Ahlen soll nun in kurzer Zeit schaffen, was Moniz nie gelungen war: Aus den vielen Zugängen eine Mannschaft zu formen, die offensiv und attraktiv in die erste Liga stürmt. In den letzten Wochen quälten sich die Löwen eher durchs Unterhaus. Eine spielerische Entwicklung, die sich Poschner und Not-Vorstand Gerhard Mayrhofer erhofft hatten, war unter Moniz nicht zu erkennen. Schon seit geraumer Zeit stand der Coach deshalb unter Druck. Am Mittwoch war für ihn nun Schluss.