Martin Kaymer hat seinen ersten Sieg auf der PGA-Tour seit November 2011 gefeiert. Der 29-Jährige verteidigte auch am Schlusstag der Players Championship in Ponte Vedra Beach/Florida seine Führung und setzte sich letztlich mit einem Schlag Vorsprung vor Jim Furyk aus den USA durch. Für seinen Sieg beim "fünften Major" erhält Kaymer 1,8 Millionen Dollar (ca. 1,3 Millionen Euro).
Die frühere Nummer eins der Welt kam am Sonntag auf dem Par-72-Kurs mit einer 71 ins Klubhaus und vermied mit insgesamt 275 Schlägen ein Stechen dem starken Furyk (276), dem zum Abschluss eine 66er-Runde gelang. Dritter wurde der Spanier Sergio Garcia (277), Sieger von 2008.
Kaymers Nerven waren dabei durch eine 90 Minuten andauernde Regenunterbrechung nach 14 Löchern auf die Probe gestellt worden. Zu diesem Zeitpunkt lag er mit drei Schlägen in Front, hatte aber nach dieser Pause zunächst Probleme, wieder zu seinem Spiel zu finden und leistete sich ein Doppel-Bogey auf der 15. "Schade, dass wir aufhören mussten. Es ist immer schwierig, nach einer Unterbrechung wieder zurückzukommen", sagte Kaymer: "Aber ich habe schon auf den ersten 14 Löchern sehr, sehr gut gespielt."
Auf der 17 gelang ihm dann sein Schlag des Turniers: Aus fast 10 Metern sicherte er sich auf dem scharf nach rechts abfallenden Grün das Par und ballte danach erleichtert die Faust. Mit einem Par auf der 18 war der Sieg schließlich perfekt. "Als ich über dem Putt stand, dachte ich mir nur: 'Es wäre wirklich schön, diesen Ball jetzt einzulochen'", verriet er.
Besonderer Triumph am Muttertag
Nach dem 14. Turniersieg seiner Karriere dachte Kaymer, der nach seinem Sieg bei der PGA Championship 2010 durch eine Änderung seines Schwungs sein hohes Level nicht beibehalten konnte, an seine Mutter Rina, die 2008 an Krebs gestorben war. "Der Muttertag ist immer ein sehr schöner Tag. Ich hoffe, dass viele Kids da draußen ihren Müttern zeigen, dass wir sie lieben."Den Grundstein für seinen erst zweiten Tour-Sieg in den USA nach der PGA Championship 2010 hatte der Deutsche schon am ersten Tag gelegt, als er mit dem Platzrekord von 63 Schlägen in Führung ging. Youngster Jordan Spieth, der zusammen mit Kaymer auf die letzte Runde gegangen war, verpasste das Podest mit einer 74 und wurde am Ende Vierter. Durch den Sieg ist Kaymer nun außerdem Mitglied eines erlauchten Kreises. Ein Major, eine Players Championship und eine World Golf Championship konnten außer ihm bisher nur Tiger Woods, Phil Mickelson und Adam Scott gewinnen.
Titelverteidiger Woods war nach seiner Rückenoperation nicht am Start, den möglichen Sturz von Platz eins der Weltrangliste verhinderten jedoch die Patzer der Konkurrenten. Der letztjährige US-Masterssieger Adam Scott (Australien) hätte 16. werden müssen, schloss jedoch auf dem 38. Rang ab. Henrik Stenson benötigte Platz sechs, der Schwede kam nur auf Rang 34. Augusta-Sieger Bubba Watson (48.) hätte gar Zweiter werden müssen, und auch Matt Kuchar (beide USA/17.) verpasste den nötigen Turniersieg deutlich.