Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sowie die Olympiasieger Heike Drechsler (Weitsprung), Sven Hannawald (Skispringen) und Franz Keller (Nordische Kombination) sind am Freitag in Berlin offiziell in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen worden. Alle vier hatten die notwendigen Stimmen der Jury erhalten, die Hall of Fame besteht damit aus 108 Mitgliedern.
"Man kann sich darüber freuen, man kann stolz sein", sagte Matthäus: "Dass man dort eingegliedert wird, ist schon ein tolles Gefühl." Drechsler betonte: "Es fehlen mir ein bisschen die Worte. Ich bin sehr gerührt."
Für große Diskussionen hatte die diesjährige Abstimmung gesorgt, weil auch das DDR-Radsportidol Gustav-Adolf "Täve" Schur zur Aufnahme vorgeschlagen war. An der Nominierung, die der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) auf Vorschlag seiner Landessportbünde anregte, hatte sich wegen Schurs mangelnder Distanzierung zum DDR-Regime Kritik entzündet. Schur erhielt später nicht die erforderliche einfache Mehrheit der Jurymitglieder. Der 86-Jährige war bereits 2011 abgelehnt worden.
Die derzeit 93 Personen umfassende Jury setzt sich zusammen aus allen lebenden Hall-of-Fame-Mitgliedern sowie aus den Vorsitzenden von Vorstand, Aufsichtsrat und Stiftungsrat der Deutschen Sporthilfe, den Mitgliedern des Stiftungsrats, Vertretern des Deutschen Olympischen Sportbundes, des Verbandes Deutscher Sportjournalisten, der Politik sowie Persönlichkeiten weiterer Institutionen des Sports.