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Von: Daniel Raecke
Datum: 05. September 2012, 11:00 Uhr
Format: Artikel
Diskussion:
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Liverpool: Transferstreit bei Nuri Sahins neuem Club

Steven Gerrard, Liverpool
Steven Gerrard: Wie geht es weiter für seinen Club?

Liverpool steht auf einem Abstiegsplatz. Der neue Trainer beschwert sich über die Transfers, der Besitzer schreibt in einem Offenen Brief zurück. Aber lassen sich die Lehren der Boston Red Sox wirklich im europäischen Fußball umsetzen? sportal.de analysiert die Lage in Anfield.

Fans des FC Liverpool  hatten zu Beginn des Sommers einigen Anlass zu lange nicht gekanntem Optimismus. Nach einer enttäuschenden, mit Platz acht in der Premier League beendeten Saison war Manager und Clublegende Kenny Dalglish entlassen und durch den mehr als 20 Jahre jüngeren Brendan Rodgers ersetzt worden.

Der Nordire, früher im Trainerstab des FC Chelsea unter José Mourinho, hatte Swansea City in die Premier League geführt und ein vermeintlich chancenloses Team mit begeisterndem, anspruchsvollen Fußball im Mittelfeld der Tabelle gehalten. Der Spitzname "Swanselona" sollte das Passspiel der Waliser charakterisieren, und genau dieses Passspiel versprachen sich die Besitzer des Traditionsclubs von der Anfield Road, die amerikanische Fenway Sports Group, auch für Liverpool von Rodgers.

Nach drei Spieltagen stehen die Reds aber wenig besser da als die dem gleichen Eigentümer gehörenden Boston Red Sox, die gerade ihre schlechteste Saison seit Jahrzehnten in der Major League Baseball erleben. Erst ein Punkt sprang aus zwei Heim- und einem Auswärtsspiel in der Premier League heraus, der aber immerhin beim 2:2 gegen Manchester City.

0:3 gegen den Ex-Co-Trainer

Rodgers erstes Premier League-Spiel mit Liverpool endete mit einem 0:3-Debakel bei   West Bromwich Albion, dem Team, das vom im Sommer mit Dalglish entlassenen früheren Reds-Assistenzcoach Steve Clarke betreut wird. Positive Ansätze waren in diesem Spiel vor dem 0:1 und einem späteren Platzverweis gegen Daniel Agger durchaus zu sehen gewesen, wie auch gegen City, als individuelle Patzer Liverpool um einen möglichen Sieg gegen den Meister brachten.

Gegen Arsenal beim 0:2 sah es schon nicht mehr so gut aus, obwohl der von Real Madrid ausgeliehene Nuri Sahin sein Debüt für die Reds gab. Sahin hatte auch mit einem Wechsel zu den Gunners geliebäugelt, aber sein Trainer José Mourinho hatte das Leihgeschäft mit Liverpool empfohlen, wo sein ehemaliger Schützling Rodgers wirkt, während der Portugiese keine Freundschaft mit Arsène Wenger pflegt.

War dieser Wechselstreit also zu Liverpools Gunsten ausgegangen, so konnte man das von zwei anderen Transfers nicht sagen, und nach dem Arsenal-Spiel eskalierte der Unmut. Der erste Streitfall war Anfang Juli Gylfi Sigurdsson. Der war in der vergangenen Saison von Hoffenheim an Swansea City ausgeliehen worden, wo er unter Rodgers sieben Tore und drei Assists in 18 Premier League-Spielen verzeichnet hatte. Kein Wunder also, dass Rodgers den Isländer gerne auch in Liverpool trainiert hätte. Die Reds zogen aber im Wettbieten mit Tottenham Hotspur den Kürzeren.

Gylfi Sigurdsson? Nicht geklappt. Clint Dempsey? Nicht geklappt.

Die gleiche Konstellation ergab sich am Freitag, dem letzten Tag der Transferperiode, noch einmal. Diesmal ging es um Fulhams amerikanischen Stürmer Clint Dempsey, dessen geforderte Ablöse Liverpool nicht zahlen wollte. Auch Dempsey wechselte daraufhin zu den Spurs. Nach der Niederlage gegen Arsenal erklärte Rodgers nun, er hätte dem Wechsel Andy Carrolls, der an West Ham United ausgeliehen worden war, niemals zugestimmt, wenn er gewusst hätte, dass er keinen Ersatz für den Nationalstürmer bekommen würde.

Tatsächlich befinden sich aktuell im Liverpooler Kader nur zwei Angreifer: Luis Suárez und der junge Fabio Borini. Borini, im Sommer aus Parma gekommen, ist schnell und passt ebenso gut in Rodgers System wie Suárez, der exzellent presst, aber vor dem Tor nicht der Kaltblütigste ist. Verletzungen kann die Offensive jedenfalls kaum kompensieren. Dass Rodgers mit seinen diesbezüglichen Klagen an die Öffentlichkeit ging, nahmen ihm die Besitzer offensichtlich übel.

So wählte John W. Henry, der CEO der Fenway Sports Group, also der oberste Boss in Liverpool und Boston, das ungewöhnliche Mittel eines offenen Briefs an die Fans, in dem er die Transferphilosophie seines Unternehmens erläuterte. Er sei selbst enttäuscht darüber, dass es nicht mit der Verpflichtung eines Stürmers geklappt habe, aber das dürfe nicht über die großen Erfolge hinwegtäuschen, die in der Verpflichtung junger Hoffnungsträger wie Sahin, Borini und Joe Allen (der 22-jährige Waliser kam für fast 20 Millionen Euro aus Swansea) bestünden. Henry erwähnte sogar explizit den Kauf des Deutschen Samed Yesil aus Leverkusen als Ausweis der langfristigen Strategie.

"16 Jahre, nicht 16 Wochen"

"Unsere Ambitionen bestehen nicht darin, einen MIttelfeldplatz mit teuren, kurzfristigen Lösungen zu halten, die nur ein, zwei Jahre etwas bringen", so Henry in seinem Brief. Abgesehen vom impliziten Eingeständnis, das das aktuelle Saisonziel höchstens ein Mittelfeldplatz sein könnte, musste man in diesem Satz einen Seitenhieb gegen Rodgers und seinen Wunsch nach der Verpflichtung Clint Dempseys lesen.

Die Transferperiode sei nicht optimal verlaufen, so Henry weiter, aber er denke nicht an die nächsten 16 Wochen, sondern an die nächsten 16 Jahre. Das langfristige Ziel sei es, nie wieder hohe Schulden anzuhäufen, die von Henry ausdrücklich gelobten Financial Fairplay-Regeln der UEFA einzuhalten, und mit im Club selbst ausgebildeten Spielern irgendwann wieder Englischer Meister zu werden.

Klingt soweit gut und vernünftig, aber es stellt sich die Frage, ob das eine echte, nachhaltige Strategie ist oder nicht eher die nachträgliche Rechtfertigung einer gescheiterten Transferstrategie in diesem Sommer. Zwar betont Henry auch, der Club leide immer noch an den von den Vorbesitzern (den Amerikanern George Gillett und Tom Hicks, von denen FSG Liverpool im Herbst 2010 kaufte) hinterlassenen Problemen.

Mehr als 70 Millionen Euro an einem Tag

Aber er gibt auch zu, selbst Fehler gemacht zu haben, und die mehr als 70 Millionen Euro, die Liverpool im Januar 2011 an einem einzigen Tag für Andy Carroll und Luis Suárez bezahlte, passen nicht so ganz zu der jetzt propagierten Philosophie - auch, wenn ein Großteil der damaligen Summe durch den vorherigen Verkauf von Fernando Torres nach Chelsea gedeckt war.

Aber selbst, wenn Henrys Strategie ernst gemeint sein sollte, dann stellt sich die Frage, ob das, was in den amerikanischen Profiligen funktioniert, im europäischen Fußball überhaupt machbar ist. Im Baseball etwa, wo die Red Sox unter Henrys Ägide zwei World Series gewannen, nachdem sie zuvor mehr als 80 Jahre ohne Titel überstehen mussten, ist ein Großteil der Einnahmen aus 162 Saisonspielen fest kalkulierbar, etwaige Playoffteilnahmen sind nur ein kleiner Bonus. In NBA und NFL begünstigen die Regularien zum Kauf neuer Spieler in den Drafts Chancenausgleich, weil schwächere Teams ersten Zugriff auf gute Talente haben.

Im europäischen Fußball aber ist das ganz anders. Hier kostet jedes Jahr, in dem man nicht in der Champions League spielt, viel Geld in der Konkurrenz mit den anderen Clubs der Liga, der Abstand zu diesen wird mit jedem erfolglosen Jahr größer, nicht kleiner. So sympathisch der Ansatz, auf Talente zu setzen und keinen kurzfristigen Erfolg erzwingen zu wollen, für viele Fans klingt - als achtreichster Club der Welt, der Liverpool ist, einfach mal zwei, drei Umbaujahre einzuplanen und danach dann wieder auf Augenhöhe mit Manchester United, City und Arsenal zu sein (oder auch nur Tottenham Hotspur), das ist schon ein gewagtes Unterfangen.