Karl-Richard Frey hat die deutschen Judoka bei der WM im russischen Tscheljabinsk vor einem historischen Debakel bewahrt. Der 23 Jahre alte Leverkusener sicherte sich am Samstag Bronze in der Klasse bis 100 kg und sorgte am letzten Tag der Einzelentscheidungen für die erste Medaille des Deutschen Judo-Bundes (DJB). Gold ging an den Tschechen Michal Krpalek, der im Finale den Kubaner Jose Armenteros besiegte.
Frey setzte sich im entscheidenden Duell mit einem großen technischen Vorteil (Yuko) gegen Olympiasieger Tagir Chaybulajew (Russland) durch, der in der zweite Runde Hoffnungsträger Dimitri Peters (Hannover) bezwungen hatte. Durch seinen Erfolg wandte Frey die bevorstehende Schlappe des DJB ab, der seit der Einführung gemeinsamer Weltmeisterschaften für Männer und Frauen im Jahr 1987 erstmals ohne Einzelmedaille zu bleiben drohte.
Frauen enttäuschen
Bei den Frauen vergaben Franziska Konitz (Berlin) und Jasmin Külbs (Zweibrücken) ihre Chance auf Bronze in der 78-kg-Kategorie. Im Kampf um den dritten Platz unterlag Konitz der französischen Europameisterin Emilie Andeol, Külbs musste sich der Japanerin Megumi Tachimoto geschlagen geben. Den WM-Titel sicherte sich Olympiasiegerin Iladys Ortiz aus Kuba vor Maria Suelen Altheman (Brasilien).André Breitbarth (Braunschweig) war in der Klasse über 100 kg der Männer bereits in der zweiten Runde gegen den Brasilianer Rafael Silva ausgeschieden. Der Sieg ging an Rekordweltmeister Teddy Riner (Frankreich), der sich zum sechsten Mal in Folge Gold im Schwergewicht holte. Die letzte Niederlage in dieser Klasse kassierte der 25-Jährige im Olympia-Halbfinale 2008 in Peking.
Am Sonntag stehen zum Abschluss noch die nichtolympischen Teamwettbewerbe auf dem Programm.