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Joe Louis war nach Muhammad Ali der vielleicht beste Boxer im Schwergewicht. Seine ersten 23 Kämpfe konnte er meist aufgrund seiner immensen Schlagkraft durch KO gewinnen. Der braune Bomber wurde 1937 durch einen KO-Sieg in der achten Runde gegen Jim Braddock zum bis dahin jüngsten Weltmeister im Schwergewicht aller Zeiten. Insgesamt war er fast zwölf Jahre lang Weltmeister, was bis heute unerreicht ist. Louis prägte einst den berühmten Satz Everyone has a plan until they've been hit" (Jeder hat einen Plan, bis er getroffen wird). Dabei war Louis nicht unbedingt jemand, der seinen Gegner mit einem einzigen Schlag niederstreckte, sondern seine Serien harter Schläge, machten dem Gegner den Garaus. Louis war ein exzellenter Finisher, wie Sonny Liston, oder auch Mike Tyson.
5. Mike Tyson (50-6-0), 1985-2005
Knock-Out-Quote: 75,86 Prozent
Mike Tyson war ein Phänomen im Boxring. Obwohl er im Vergleich zu Vitali Klitschko nicht nur zwölf Kilogramm leichter war, sondern auch 24 Zentimeter (!) kleiner, war er eine Schlagmaschine. Tyson war reine Muskelmasse, Stiernacken und Megakreuz. Er hatte eine wahnsinnige Power, ein Herz wie ein Löwe, er war unglaublich aggressiv und unbeschreiblich schlagstark. Am 22 November 1986 traf er als 20-Jähriger auf den WBC-Weltmeister Trevor Berbick. Bis zu diesem Kampf hatte Tyson von 27 Kämpfen 15 durch Erstrunden-KOs gewonnen.
Gegen Berbick sollte es bis zur zweiten Runde dauern. Tyson landete dann einen einzelnen sauberen linken Haken. Einen Powershot der Trevor Berbick zu Boden zwang. Der TV-Reporter ordnete dem Treffer zunächst nicht die große Bedeutung bei. "Er sollte wieder aufstehen", war der Kommentar. Berbick stemmte sich wieder hoch, verlor das Gleichgewicht und fiel erneut zu Boden. Er versuchte es noch einmal, taumelte und fiel erneut. Der Kampf war zu Ende. Tyson hatte ihn mit einem Schlag, der sich als brutaler linker Haken entpuppte, gleich drei Mal zu Boden geschickt. Ein unvergesslicher Knock Out und der erste Titelgewinn eines unvergesslichen Boxers. Sugar Ray Leonard, damals TV-Co-Kommentator sagte nach einem Kampf beeindruckt: Er ist so zerstörerisch, man sollte ihn wegschließen
4. Earnie Shavers (75-14-1), 1969-1995
Knock-Out-Quote: 76,67 Prozent
"Earnie wer?", höre ich einige Leser murmeln. Earnie Shavers war kein großer Boxer, er hatte kein Kinn und galt als konditionsschwach. Doch seine Rechte war ein Hammer. Muhammad Ali sagte nach dem Kampf gegen den "Black Destroyer: "Earnie hit me so hard, he shook my kinfolk back in Africa! (Earnie schlug mich so hart, dass es noch meine Vorfahren in Afrika erschütterte)." Sensationell war sein rechter Aufwärtshaken beim Erstrundensieg gegen Ken Norton im Jahre 1979. Norton hatte vor dem Kampf gelästert: "Er boxt sehr mechanisch und vorhersehbar. Shavers weiß, dass seine einzige Chance darin besteht, mich gleich zu Beginn mit einer Bombe zu erwischen. Unglücklicherweise für Norton passierte genau das.