Joachim Löw befürchtet angesichts der Rivalität zwischen Rekordchampion Bayern München und Vizemeister Borussia Dortmund keine negativen Auswirkungen für die Nationalelf. "Wir haben gemeinsame Ziele, die verbinden. Wenn wir uns mit der Nationalmannschaft treffen, gibt es kein Lagerdenken", sagte Löw vor dem Duell der beiden Klubs am Samstag im Gespräch mit "dfb.de".
"Ganz im Gegenteil habe ich das Gefühl, dass sich die Spieler freuen, wenn sie sich bei uns sehen und gemeinsam für Deutschland spielen. Da sitzen übrigens auch mal Dortmunder und Schalker Spieler gemeinsam am Tisch, da müsste die Kluft ja mindestens genauso groß sein", sagte der 54-Jährige.
Trotz der sportlich wenig brisanten aktuellen Situation - Bayern hat die Meisterschaft mit derzeit 20 Punkten Vorsprung auf den zweitplatzierten BVB bereits perfekt gemacht - habe sich das Spiel zudem zum Werbeträger für den deutschen Fußball entwickelt. "Es ist das Spiel der beiden in den letzten Jahren dominierenden Bundesliga-Mannschaften. Insofern passt schon der Begriff Clásico, denn der Stellenwert ist ähnlich hoch wie der von Madrid gegen Barcelona in Spanien oder Inter gegen Juventus in Italien", sagte Löw: "Davon profitiert letztlich die gesamte Liga, der gesamte deutsche Fußball, denn das Interesse an diesem Spiel besteht inzwischen ja weltweit."
Derweil sei die Entscheidung, ob Bayerns Philipp Lahm bei der WM in Brasilien (12. Juni bis 13 Juli) im defensiven Mittelfeld oder auf der angestammten Position als Außenverteidiger auflaufe, noch nicht gefallen. "Im Vorfeld der WM werden wir gemeinsam mit ihm die beste Lösung besprechen, so habe ich es mit Philipp vereinbart", sagte Löw: "Philipp ist unser Kapitän, ich schätze sehr an ihm, dass er sich immer in den Dienst der Mannschaft stellt. Ihn in seinen Reihen zu haben, ist für jede Mannschaft ein Gewinn, egal, auf welcher Position."