Die deutschen Spielerinnen haben angeführt von Australian-Open-Siegerin Angelique Kerber zum Auftakt der US-Hartplatzsaison enttäuscht. Beim WTA-Millionenturnier in Indian Wells erreichte keine der neun gestarteten DTB-Profis die dritte Runde. Ein derart ernüchterndes Abschneiden hatte es in der kalifornischen Wüste zuletzt 2010 gegeben.
Besonders bitter war das Auftakt-Aus von Hoffnungsträgerin Kerber: Die an Position zwei gesetzte Kielerin musste sich sechs Wochen nach ihrem Triumph von Melbourne in ihrem Auftaktmatch der Tschechin Denisa Allertova (WTA-Nr. 64) mit 5:7, 5:7 geschlagen geben.
"Es ist eine komplett neue Situation für mich. Jede gibt alles, um zu gewinnen. Und niemand hat gegen mich mehr etwas zu verlieren", sagte Kerber und meinte: "Daran muss ich mich erst gewöhnen." Es war die dritte Niederlage der 28-Jährigen im vierten Match seit dem Erfolg in Down Under Ende Januar.
Beck geht die Luft aus
Annika Beck und Anna-Lena Friedsam komplettierten mit ihrem Ausscheiden das schwache Abschneiden. Die Bonnerin Beck musste sich in der zweiten Runde Jelena Switolina aus der Ukraine nach 2:15 Stunden mit 6:4, 6:7 (0:7) und 1:6 geschlagen geben.
Melbourne-Achtelfinalistin Friedsam konnte bei der mit 6,8 Millionen Dollar dotierten Hartplatzveranstaltung ihre unerwartete Chance nicht nutzen. Die 22-Jährige aus Neuwied, die nach dem Aus in der Qualifikation als "Lucky Loser" in der zweiten Runde antreten durfte, unterlag der Russin Darja Kasatkina mit 5:7, 3:6. Friedsam war wegen der Absage der Spanierin Carla Suárez Navarro (Nr. 6) kurzfristig ins Hauptfeld nachgerückt.
Kerber-Hype verblasst
Zuvor waren neben Kerber bereits Andrea Petkovic (Darmstadt), Sabine Lisicki (Berlin), Laura Siegemund (Metzingen), Carina Witthöft (Hamburg), Julia Görges (Bad Oldesloe) und Tatjana Maria (Bad Saulgau) in Indian Wells gescheitert.
Die Weltranglisten-23. Petkovic, die sich von einer Muskelverletzung erholt hat, gab sich trotzdem zuversichtlich. "Ich bin auf dem richtigen Weg. Matches wie dieses werfen mich nicht aus der Bahn - das war im letzten Jahr anders", sagte die Darmstädterin, die jüngst im Halbfinale von Doha stand und dort wegen der Blessur aufgeben musste.