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Natürlich haben die Spanier höchsten Respekt vor "CR7". Schließlich kennen sie den dynamischen, dribbelstarken und torgefährlichen Exzentriker in- und auswendig. Aber eine Sonderbewachung wird es für Ronaldo nicht geben. "Wir haben keinen speziellen Plan, wie wir Cristiano stoppen wollen", sagte Xabi Alonso. "Wir spielen unabhängig davon unser System." Je nach Verlauf der Partie seien natürlich gewisse Anpassungen möglich.
Bei diesem ersten Semifinale - Deutschland spielt gegen Italien einen Tag später - kommt es auch zu einer Art Familientreffen: Die Spanier Iker Casillas, Xabi Alonso, Sergio Ramos und Àlvaro Arbeloa spielen gegen ihre Club-Kollegen Cristiano Ronaldo, Pepe und Fàbio Coentrão vom Meister Real Madrid. "Alle drei waren während der gesamten Saison sehr stark", betonte Xabi Alonso. Die spanischen Madrider stehen mit den portugiesischen Madridern auch vor diesem Kräftemessen in engem Kontakt.
In Portugal wächst die Euphorie
In Portugal herrscht ohnehin selten gesehene Euphorie. Aus den Fenstern in Lissabon hängen grün-rote Portugal-Fahnen, und beim Friseur wollen die Jungs nun immer häufiger "die Cristiano-Frisur". Vor dem Duell gegen den großen Nachbarn haben die Portugiesen ihre Zweifel gegenüber der Nationalelf um den Superstar offenbar endgültig abgelegt. Am Tejo-Fluss grassiert das EURO-Fieber.
"Portugal kann Rache üben an Spanien für die Niederlage bei der WM 2010", schrieb die Zeitung "Diario de Noticias". Und das Massenblatt "Correio da Manha" tönte groß auf Seite eins: "Auf geht's Portugal! Wir nehmen Spanien den Ball weg." In Portugal herrscht Optimismus wie zuletzt nur bei der EM 2004 im eigenen Land, als der damalige Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari aus Brasilien mit nationalistischen Aufrufen die eher verschlossenen, melancholischen und pessimistischen Portugiesen zu wahren Partytigern machte - bevor es im Finale gegen Griechenland eine Schlappe gab.