Am Sonntagabend trifft Huub Stevens mit dem VfB Stuttgart auf seinen Ex-Klub Schalke 04. Der Niederländer freut sich auf das Wiedersehen, ist aber auf den Abstiegskampf fokussiert. Vom FC Bayern erwartet er am letzten Spieltag keine Geschenke, außerdem erklärte er seine Therapie für die Stuttgarter Abschlussschwäche.
"Wir sind in einer Situation, in der man jeden Moment nutzen muss. Jedes Spiel ist ein Endspiel, deshalb habe ich aktuell keine Zeit für Gefühle", betonte Stevens im "Kicker" vor dem Duell mit Schalke: "Ich freue mich auf bestimmte Spieler oder Leute um die Mannschaft herum. Aber ich weiß, welche Aufgabe ich hier beim VfB habe und ich werde alles tun, sie zu erfüllen."
Daher habe er zurzeit auch nicht viel Kontakt mit seinen ehemaligen Schalker Kollegen: "Dafür habe ich momentan auch gar keine Zeit. Nicht in der Situation, in der wir uns befinden." Mit einem Sieg könnten sich die Schwaben ein kleines Polster auf die Abstiegsränge aufbauen, bei einer Niederlage droht gleichzeitig aber der Sturz zurück bis auf den vorletzten Tabellenplatz.
Stevens: "Die Jungs sind keine Roboter"
Stevens hatte Stuttgart Mitte März übernommen, seitdem gab es zwei Siege, zwei Remis und zwei Niederlagen, wobei das 0:2 in Nürnberg der Tiefpunkt war. "Das darf nicht passieren. Aber wenn man unten drinsteckt, passiert so etwas", relativierte er: "Die Jungs sind Menschen und keine Roboter, sie haben Emotionen und Gefühle. Jeder Mensch hat Momente, in denen er nicht so konzentriert ist."
Vor allem im Abschluss hat der VfB Probleme und ließ deshalb bereits viele Punkte liegen. "Du musst immer versuchen, den Spielern die Freude wiederzugeben", lautet Stevens' Gegenrezept: "Sie müssen im Training in Situationen kommen, in denen sie den Ball wieder reinhauen. Aber so viel kann man da gar nicht tun. Man kann ein Spiel im Training nicht kopieren, den Druck eines Spiels gibt es im Training nicht."
Hoffen auf nachlässige Bayernm letzten, womöglich entscheidenden, Spieltag muss Stuttgart dann zum FC Bayern und könnte unter enormem Druck stehen. Die Münchner ließen die Liga seit der feststehenden Meisterschaft zuletzt zwar schleifen, Stevens warnte aber: "Sie werden die Spiele wieder voll konzentriert angehen. Aber klar: Ich hätte nichts dagegen, wenn sie es gegen uns nicht so ernst nehmen."
Wie es mit ihm selbst weiter geht, ist indes noch völlig offen. Stevens' Vertrag beim VfB läuft bis Saisonende, allerdings wollte er einen längerfristigen Verbleib nicht ausschließen: "Wir haben hier eine Aufgabe und wir schauen immer nur auf das nächste Spiel. Alles andere wird nach der Saison besprochen. Da reden wir jetzt gar nicht drüber."
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