Der Sieg gegen den BVB hatte eine erlösende Wirkung auf den HSV. Das Selbstvertrauen ist zurück, ohne jedoch die Bäume in den Himmel wachsen zu sehen. Dennoch zeigte man sich in Hamburg entspannt vor dem Spiel gegen Gladbach und hofft auf eine Initialzündung.
Für den HSV war der unerwartete 3:2-Sieg gegen den BVB in mehrfacher Hinsicht wichtig. Zunächst waren es die ersten drei Punkte in der noch jungen Spielzeit und somit durften sich die Rothosen darüber freuen, zumindest auf Platz 15 vorgerückt zu sein. Dieser Sieg täuscht natürlich nicht darüber hinweg, dass es in Hamburg noch viele Baustellen zu schließen gibt.
Dennoch ist zumindest bis zum nächsten Spiel bei Borussia Mönchengladbach ein wenig Ruhe eingekehrt. Die Diskussionen um späte Neuverpflichtungen wie Rafael van der Vaart, die propagierte Ahnungslosigkeit von Trainer Thorsten Fink sowie die Inkompetenz von Sportchef Frank Arnesen sind in den Hintergrund gerückt.
Natürlich hätte der HSV verlieren können, da Dortmund in der Schlussphase gedrückt und so Chancen kreiert hatte. Aber der Konjunktiv wurde schon zu oft bemüht, um im Fußball über gerechte und ungerechte Ergebnisse zu philosophieren. Fakt ist und bleibt: der HSV hat die Chancen genutzt und auch das Quäntchen Glück gehabt.
HSV: Keine Wende, aber eine Initialzündung?
Da war es sicherlich ein nettes Beiwerk, dass die Serie des BVB, der zuvor in 31 Bundesliga-Spielen unbesiegt geblieben war, beendet wurde. Bei einem Erfolg hätten die Dortmunder noch vier weitere Matches ohne Niederlage absolvieren müssen, um den HSV vom Thron der Serienkönige zu stoßen. Doch dies ist nun vom Tisch.
Von einer Wende wollte man in Hamburg nicht sprechen und täte sich damit auch keinen Gefallen. Dennoch wurde der Moment ausgekostet. "Ich muss ehrlich sagen: Auch ich hatte nicht damit gerechnet, dass uns ein Erfolg gegen den deutschen Meister gelingt", freute sich Vorstandsvorsitzender Carl Jarchow auf abendblatt.de.