Die Handballer des HSV haben die Gruppenphase der Champions League erreicht. Das Team von Martin Schwalb schien im Finale des Wildcard-Turniers gegen Gastgeber Saint Raphael schon geschlagen, ehe ein dramatischer Sieg nach Verlängerung gelang.
Am Ende siegte der HSV Handball mit 32:31 nach Verlängerung und konnte sich bei Torwart Dan Beutler bedanken, der die erfolgreiche Aufholjagd erst möglich gemacht hatte. Treffsicherster Akteur des HSV war Hans Lindberg (8/1). Für Saint-Raphaël war Heykel Megannem (8) am erfolgreichsten.
Die Hamburger treffen in der Königsklasse nun in der Gruppe A auf Montpellier, Medvedi Chehkov, Flensburg-Handewitt, Ademar Leon und Partizan Belgrad.
Um im Konzert der Großen mithalten zu können, muss der HSV sich allerdings gewaltig steigern. Wie schon am Vortag im Halbfinale gegen Plock hatten die Hanseaten große Probleme. Die Abwehr agierte viel zu passiv und im Angriff fehlte die Struktur im Spiel. Viel zu schnell wurde der Abschluss gesucht, nur selten ließen die Gäste den Ball laufen.
Auf diese Weise kam St. Raphaels Keeper Slavisa Djukanovic hervorragend ins Spiel und parierte zahlreiche Würfe. Das gelang auf der anderen Seite Torwart-Oldie Enid Tahirovic überhaupt nicht. Der 40-Jährige bekam kaum eine Hand an den Ball und musste nach der Pause seinen Platz an Dan Beutler abgeben.
St. Raphael bestach durch mannschaftliche Geschlossenheit und dominierte über weite Strecken das Geschehen. Lediglich in der Anfangsphase lag der HSV einmal kurz in Führung, ansonsten liefen sie den Franzosen stets hinterher. St. Raphael überzeugte vor allem mit seinem schnellen Rückzugsverhalten und gönnte dem HSV überhaupt keine einfachen Tore.
Dan Beutler macht es möglich
Ihrerseits waren die Franzosen bei Gegenstößen unglaublich schnell auf den Beinen. Mit 15:13 führten die Hausherren zur Halbzeit und diese Führung baute St. Raphael bis fünf Minuten vor Schluss aus.
Nach 55 Minuten schien der Traum des HSV von der Champions League beendet zu sein. Die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb lag gegen das französische Team fast aussichtslos mit 22:26 zurück. In dieser Phase wuchs Beutler über sich hinaus. Mit vier Paraden brachte er die Franzosen zu Verzweiflung und ermöglichte den Hamburger Ausgleichstreffer durch Marcin Lijewski 30 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit.
Lackovic erzielt den Siegtreffer für den HSV
Der HSV machte es auch in der Verlängerung spannend. Die größere individuelle Klasse nützte nichts, da immer wieder leichtfertige Fehler den Gegner aus Frankreich im Spiel hielten. Beim Stand von 31:30 ging der HSV durch Lijweski erstmals seit der Anfangsphase der Partie wieder in Führung. Ein Abspielfehler des Polen machte wenig später eine Vorentscheidung jedoch zunichte und so musste der HSV bis zum Ende zittern.
Blazenko Lackovic hatte den 32:31-Treffer markiert, doch St. Raphael blieben noch 30 Sekunden zum möglichen Ausgleich. Diesen ließ der HSV Handball aber nicht mehr zu und so dürfen die Hanseaten nach großem Kampf ihr Glück auf der internationalen Handballbühne versuchen.