Trainer Armin Veh wird seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag bei Eintracht Frankfurt nicht verlängern. Das bestätigte Vorstandschef Heribert Bruchhagen am Montag.
"Ja, das ist richtig. Mir ist das schon längere Zeit bekannt. Ich hätte mir gewünscht, dass er bleibt. Wir haben alles dafür getan", sagte der 65-Jährige. Veh hat jedoch größere Ziele.
"Ich schüttle nicht gerne dem anderen Trainer die Hand, wenn ich verloren haben. Die Verantwortlichen machen hier alles, um die Eintracht zu etablieren, aber das sind nicht unbedingt meine Ziele", sagte der 53-jährige Veh am Montag auf einer Pressekonferenz.
Bereits zuvor war durchgesickert, dass der Stuttgarter Meistercoach von 2007 seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag in Frankfurt nicht verlängern und die Eintracht nach drei Jahren verlassen wird. "Ich habe noch keinen Verein in der Hinterhand und weiß noch nicht, was ich mache", sagte Veh.
Keine Verhandlungen mit anderem Coach
Sportdirektor Bruno Hübner bestätigte, dass der Tabellen-Zwölfte noch mit keinem Trainer verhandelt habe. Er betonte aber, dass der Veh-Nachfolger die Eintracht-Philosophie, erfrischenden Offensiv-Fußball zu spielen, weiterführen solle. Eine interne Lösung sei nicht angestrebt.Eine sofortige Trennung von Veh ist allerdings kein Thema. "Es ist unumstößlich, dass er seinen Vertrag erfüllt", erklärte Bruchhagen. Bereits im Winter-Trainingslager in Abu Dhabi im Januar hatte Veh die Verantwortlichen über seine Entscheidung unterrichtet. Bruchhagen und Co. beschlossen aber, den Zeitpunkt der Bekanntgabe aufgrund der sportlichen Situation nach hinten zu verschieben.
Veh dementierte aber ein Gerücht, wonach er seinen Spielern wenige Stunden vor dem Duell mit Stuttgart von seinem bevorstehenden Abgang erzählt habe. "Ich habe am Montagmorgen mit den Jungs gesprochen", bekräftigte der 53-Jährige, der sich nicht als "lahme Ente" ("lame duck") fühlt: "Ich bin nicht müde."
Spieler waren nicht informiert
Die Profis traf die Nachricht unvorbereitet. "Das kommt schon sehr überraschend", meinte Mittelfeldspieler Johannes Flum.
Der Trainer hatte die Hessen am 1. Juli 2011 übernommen. Nach der Rückkehr in die Bundesliga hatte der gebürtige Augsburger die Eintracht überraschend auch in die Europa League geführt. Erstmals seit 19 Jahren überwinterte der Klub in der laufenden Saison im Europacup und scheiterte in der Zwischenrunde am FC Porto.
Für Stürmer Alex Meier hat der Trainerwechsel wohl keine Auswirkungen. Er soll über das Saisonende hinaus weitere drei Jahre in Frankfurt bleiben. "Wir sind guter Dinge, daran hat sich nichts verändert", sagte Hübner zu den Vertragsverhandlungen mit dem 31-Jährigen: "Fix ist es allerdings erst, wenn unterschrieben ist."