Beim zweiten Stopp der Red Bull Air Race World Championship 2014 im kroatischen Rovinj setzte sich der Österreicher Hannes Arch in einem spannenden Finale gegen den amtierenden Weltmeister Paul Bonhomme durch. Nach einem Pylon-Hit auf dem engen Kurs bei windigen Bedingungen, war für den Deutschen Matthias Dolderer das Rennen bereits nach der ersten Runde zu Ende.
Im Finale lag Arch nach dem ersten Durchgang 0,23 Sekunden hinter Bonhomme. Beim zweiten Durchgang ging der aus Troifaiach in der Steiermark stammende Pilot volles Risiko und holte mit einem sensationellen Lauf seinen insgesamt achten Sieg beim Red Bull Air Race. Für den Deutschen Matthias Dolderer lief der Nachmittag alles andere als nach Plan: Der Vierte nach dem Qualifying hatte vor dem Rennen einen Podestplatz im Visier, doch ein Pylon-Hit in der ersten Runde machte die Hoffnung auf eine Top-Drei-Platzierung zunichte.
Der unberechenbare Wind, der zunächst aus dem Süden und später aus dem Westen kam, machte den kniffligen Kurs in der Bucht vor Rovinj noch schwieriger. "Du musst Vollgas geben, und dann war plötzlich der Wind da.", so Dolderer. "Ich muss das Rennen jetzt abhaken und es beim nächsten Mal besser machen."
Arch profitiert von Fan-Unterstützung
Hannes Arch konnte von der Nähe zu seinem Heimatland profitieren. Beim ersten Red Bull Air Race der Geschichte in Kroatien wurde er von Tausenden Fans aus Österreich angefeuert. Auch der Tannheimer Matthias Dolderer konnte in Rovinj auf die Unterstützung einer großen Fan-Gruppe aus Deutschland zählen. Arch erwischte im zweiten Durchgang einen fast perfekten Lauf und überquerte die Ziellinie nach 59,012 Sekunden - nur wenige Hundertstel vor Bonhomme (59,097 Sekunden). Nach zwei von insgesamt acht Rennen in der Saison 2014 liegen Arch und Bonhomme mit 21 Punkten gleichauf an der Spitze der WM-Gesamtwertung.
"Das ist etwas wirklich Besonderes", freute sich Arch. In Rovinj, der so genannten 'blauen Perle der Adria', schöpfte der Österreicher Motivation aus der Unterstützung der riesigen Zuschauermenge. "Als ich das Ergebnis hörte, kamen mir die Tränen. Auf einmal war der Druck weg - da kamen dann auch die ganzen Emotionen hoch. Das Rennen hier war wirklich schwer."
Auf dem engen Parcours an der Westküste Istriens gab es rekordverdächtige sechs Pylon-Hits. Der Brite Nigel Lamb musste das Rennen vorzeitig beenden, nachdem der laufende Propeller seiner Maschine im Race-Airport den Boden berührte und dabei beschädigt wurde.